Es wurde das Schlimmste befürchtet. Doch den Banken in der Schweiz flossen in den letzten Jahren unter dem Strich mehr als 50 Milliarden Franken an Kundengeldern zu.

Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Erhebung der Nachrichtenagentur «Bloomberg». Sie hat die verwalteten Vermögen aus dem Jahre 2007 mit den aktuellen Zahlen verglichen. Dabei zeigt sich: Die massiven Abflüsse bei der UBS haben andere Banken insgesamt mehr als kompensiert.

Die Gegenüberstellung ist insofern interessant, da 2007 als das letzte Jahr vor der Krise gilt. Damals war die UBS noch die grösste Vermögensverwalterin der Welt. Die Subprime-Probleme in den USA waren erst am köcheln und von den späteren Rechtsstreitigkeiten mit der US-Justiz ahnte noch kaum jemand etwas.

Befürchtungen nicht eingetroffen

Unvorstellbar war zu jenem Zeitpunkt auch, dass die Schweiz kurze Zeit später das OECD-Musterabkommen annehmen würde, was dem Bankgeheimnis wie es bislang gegolten hatte den Todesstoss gab. In der Folge gingen viele Beobachter davon aus, dass der Schweizer Finanzplatz einen massiven Abfluss an Kundengeldern verzeichnen würde.

Wie die Statistik von «Bloomberg» zeigt, war jedoch das Ggenteil der Fall. Allen Widerwärtigkeiten zum Trotz ist es den Geldhäusern in der Schweiz grossmehrheitlich gelungen, ihre Tresore weiter zu füllen.

Vielfältige Bankenlandschaft

Interessant ist in diesem Zusammenhang sicher auch, dass es alle Arten von Instituten sind, die Erfolg haben, also Grossbanken, Privatbanken wie auch Kantonalbanken. Auch dies spricht für die Vielseitigkeit und Kompetenz der gesamten Branche.

2010 / (2007) ***** Kundengelder ***** +/- ***** Neugeld

1. (1) UBS 1'610,0 Mrd. CHF, -24,6%, -247,9 Mrd. CHF

2. (2) Credit Suisse 925,6 Mrd. CHF, -7,0%, 124,9 Mrd. CHF

3. (3) Pictet 252,9 Mrd. CHF, -6,3%, 37,0 (a) Mrd. CHF

4. (4) HSBC 195,1 Mrd. CHF, 4,7%, 15,5 Mrd. CHF

5. (6) Julius Bär 163,0 Mrd. CHF, 4,3%, 25,6 Mrd. CHF

6. (5) Lombard Odier 150,0 Mrd. CHF, -15,3%, 8,0 (b) Mrd. CHF

7. (8) Clariden Leu (c) 99,0 Mrd. CHF, -23,3%, -2,4 Mrd. CHF

8. (11) Sarasin 96,2 Mrd. CHF, 15,9%, 33,4 Mrd. CHF

9. (10) Rothschild 93,3 Mrd. CHF, -7,0%, 15,2 Mrd. CHF

10. (9) EFG International 87,5 Mrd. CHF, -6,9%, 24,5 Mrd. CHF

11. (7) UBP 71,9 Mrd. CHF, -47,3%, 10,8 Mrd. CHF

12. (12) BCV 57,8 Mrd. CHF, -10,1%, n/a Mrd. CHF

13. (15) Deutsche Bank 50,0 (d) Mrd. CHF, -9,9%, 3,0 (a) Mrd. CHF

14. (14) Crédit Agricole 49,7 Mrd. CHF, -12,2%, 0,9 Mrd. CHF

15. (13) RBS Coutts 48,3 (d) Mrd. CHF, -20,3%, -4,0 (a) Mrd. CHF

16. (16) BNP Paribas 47,0 Mrd. CHF, 8,4%, 1,8 Mrd. CHF

17. (--) Zürcher KB(e) 34,4 (d) Mrd. CHF, n/a%, 1,0 (a) Mrd. CHF

18. (18) Vontobel 29,3 Mrd. CHF, 1,7%, 3,5 Mrd. CHF

19. (19) St. Galler KB 28,5 Mrd. CHF, 11,6%, 3,9 Mrd. CHF

20. (17) Societe Générale 26,7 (d) Mrd. CHF, -11,9%, 1,3 (a) Mrd. CHF

 

J.P. Morgan Chase und Lloyds Banking stellten keine Zahlen zur Verfügung.

(a) Kein Neugeld-Halbjahreszahlen verfügbar (b) Neugeldzahlen von 2009 (c) Im Besitz der Credit Suisse (d) Zahlen von Ende 2009 (e) ZKB-Private-Banking startete im Oktober 2008.

 

 

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