Nach den verstärkten Eingriffen der Schweizerischen Zentralbank auf dem Währungsmarkt droht der Schweiz Ungemach in den USA. So soll sie nun alle Kriterien einer Währungsmanipulatorin erfüllen, was auf Sicht zu Sanktionen führen könnte.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) musste dieses Jahr vermehrt im Währungsmarkt intervenieren, um eine übermässige Aufwertung des Schweizer Frankens zu verhindern. Das Instrument der Intervention ist eines von zwei primären Tools der Zentralbank, welches sie zur Durchsetzung ihrer Geldpolitik einsetzt.

Dies könnte jedoch der Schweiz den Ruf einer Währungsmanipulatorin eintragen, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» schreibt. Während die Schweiz schon zuvor nahe dran war, die drei Kriterien, welche die USA für ihre Definition eines Währungsmanipulators aufgestellt hat, sind diese nun erfüllt, wie mehrere Quellen der Agentur sagten.

Schweiz schneidet zu «gut» ab

So soll die SNB im ersten Halbjahr 2020 mehr als 2 Prozent des Bruttoinlandprodukts für solche Interventionen verwendet haben, oder konkret 90 Milliarden Franken. Dies weil Investoren den Schweizer Franken während der Pandemie als sicheren Hafen für ihre Vermögen identifiziert hatten.

Die anderen Kriterien des US Treasury beziehen sich auf die Handelsbilanz und die Leistungsbilanz, wobei die Schweiz bei beiden Kriterien aus Sicht der Amerikaner zu «gut» abschneidet.

Aufwertung ist nicht gerechtfertigt

Die SNB wollte die Informationen von «Reuters» nicht kommentieren und auch das US Treasury war für keinen Kommentar zu haben.

Beobachter schätzen, dass die Schweiz nicht unmittelbar mit Sanktionen belegt wird, wenn die Kriterien erfüllt sind. Schliesslich kann die SNB darauf verweisen, dass sie nicht zulasten von anderen Ländern im Währungsmarkt eingreift, sondern um weiteren Schaden vom Land abzuwehren und den Franken vor einer ungerechtfertigten Aufwertung zu bewahren.

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