Weniger Büros insgesamt, dafür an besseren Lagen: Dies ist laut der Credit Suisse einer der Trends für Büroflächen im Jahr 2021. Vieles bleibt beim krisengebeutelten Markt aber in der Schwebe.

Wenn dereinst die Pandemie eingegrenzt ist und die Einschränkungen aufgehoben werden, müssen die Dienstleister irgendwie die Angestellten aus dem Homeoffice heraus- und in die Büros hineinbringen. Keine einfache Aufgabe, wie finews.ch weiss. Mit einem Angebot an schönen Büros an zentraler Lage mit Zugang zu Läden, Restaurants und Fitnesszentren können die Firmen bei den Angestellten punkten. Deshalb wird das Premiumsegment künftig eher zulegen, wie eine aktuelle Analyse der Credit Suisse (CS) zu den Trends am Markt fürs Geschäftsliegenschaften fürs Jahr 2021 zeigt.

Insgesamt erwartet die Schweizer Grossbank für das aktuelle und das kommende Jahr aufgrund der Coronakrise eine Abnahme der Büroflächennachfrage um rund 700'000 Quadratmeter. Dies ist im Grunde zwei Entwicklungen geschuldet: Erstens sind viele Unternehmen – gebeutelt durch die Krise – damit beschäftigt, die Kosten zu senken, um zu überleben. Gleichzeitig hilft der Durchbruch des Homeoffice den grossen Dienstleistungsfirmen wie Banken und Versicherungen, ihren Flächenbedarf zu senken.

Vergangenen Sommer zeichneten die CS-Immobilienexperten bereits das verstörende Bild verwaister Büroflächen.

Als Resultat Stagnation

Die Ökonomen der CS erwarten wegen des Corona-bedingten Homeoffice und reduzierter Büropräsenz eine Reduktion der Büroflächennachfrage in den nächsten zehn Jahren um 15 Prozent. Trotzdem: «Viele Unternehmen werden jedoch mittelfristig am Büro als zentralen Ort der Arbeitsausführung festhalten, da auf längere Frist bei Homeoffice mit Produktivitätseinbussen und sinkender Innovationskraft der Unternehmen zu rechnen ist», wie die CS in der Studie schreibt.

Weil das Wirtschaftswachstum, die Digitalisierung und die Tertiärisierung der Industrie die Nachfrage gleichzeitig tendenziell erhöhen werden, dürfte unter dem Strich eine Stagnation der Flächen-Nachfrage resultieren.

Das Gefälle wird noch grösser

Da aber, wie erwähnt, viele Firmen nolens volens auf attraktive Standorte setzen dürften, wird sich das Gefälle zwischen Innenstädten und den Rändern der Grosszentren weiter erhöhen, so die Ökonomen der Grossbank. So kämpfen die peripheren Standorte seit geraumer Zeit mit freistehenden Flächen, während die zentralen Angebote jeweils schnell eine neue Mieterschaft finden.

Damit zerschlagen sich auch die Hoffnungen auf eine substanzielle Reduktion der angebotenen Flächen. Trotz guter Absorption in den letzten Jahren verharrt die Summe aller angebotenen Büroflächen auf dem hohen Niveau des Vorjahres, was schweizweit einer Angebotsquote (Summe der angebotenen Büroflächen) von 5,5 Prozent entspricht, wie die CS schreibt.

Grosses Überangebot in Genf

Während es schon zwischen den Zentrumslagen und Randregionen grosse Unterschiede in der Auslastung gibt, existieren diese Ungleichgewichte auch von Stadt zu Stadt. Während zum Beispiel Genf eine Angebotsquote von satten 11,5 Prozent aufweist, sind in Bern lediglich 5,7 Prozent der Flächen frei. In Zürich (7 Prozent), Basel (7,7 Prozent) und Lausanne (7,9 Prozent) sind die Angebotsquoten viel niedriger als in der Calvinstadt.

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