Der Handel mit den Aktien des Immobilienkonzerns Evergrande an der Hongkonger Börse wurde im Vorfeld einer erwarteten Ankündigung ausgesetzt.

Während in Festlandchina aufgrund der Feiertage der «Goldenen Woche» erst wieder am Freitag gehandelt wird, läuft der Börsenhandel in Hongkong normal weiter. Die Aktien des Immobilienkonzerns Evergrande sind jedoch vom Handel ausgesetzt. Es soll eine grössere Transaktion bekanntgegeben werden.

Laut Medienberichten steht der strauchelnde Immobilienriese kurz vor einem milliardenschweren Anteilsverkauf. Der Konzern wolle für mehr als 5 Milliarden Dollar 51 Prozent an seiner Immobilienmanagement-Tochter Evergrande Property Services Group an den Wettbewerber Hopson Development verkaufen, berichtete die chinesische Staatszeitung «Global Times». Auch der Handel mit Hopson Development wurde ausgesetzt.

Panik in Hongkong

Der in finanzielle Schwierigkeiten geratene Konzern hat Probleme damit, seine Schulden zu bedienen. Es ist weiterhin unklar, ob die in den vergangenen beiden Wochen fälligen Zahlungen für eine Reihe von US-Dollar-Anleihen geleistet wurden.

In Hongkong löste die Ankündigung erneute Verkäufe an den Aktienmärkten aus, und der Hang Seng Index fiel im Montagshandel um 2,4 Prozent auf 24'011,56 Punkte. Evergrande wies darauf hin, dass die Ankündigung einer grösseren Transaktion wahrscheinlich unmittelbar bevorstehe und dass die Aktien bis dahin ausgesetzt würden.

Mögliche Ansteckungsgefahr

Angesichts des Umfangs und der Grössenordnung der ausstehenden Milliardenschulden von Evergrande, wird befürchtet, dass die Probleme auch auf andere Baufirmen in China übergreifen könnten. Die genaue Höhe der Verschuldung ist unklar. In den Medien wird von 300 Milliarden Dollar gesprochen.

In seinem Zwischenbericht für das Jahr 2021 gab das Unternehmen an, dass sich seine Gesamtverschuldung auf etwa 88 Milliarden Dollar beläuft und etwa 23 Milliarden Dollar in Form von nachrangigen Anleihen ausstehend sind, von denen ein erheblicher Teil in diesem und im kommenden Jahr fällig wird.

Auswirkungen auf die Staatsfinanzen

Einige Experten sind jedoch der Meinung, dass die Gefahren nicht bei den Bauträgern selbst oder im chinesischen Immobiliensektor liegen, sondern eher mit der Verschuldung der lokalen Regierungen zu tun haben. Laut Qi Wang, CEO von MegaTrust Investment, liegt das «wahre Risiko» in Finanzierungsvehikeln der Kommunen, den so genannten LGFVs.

«Dabei handelt es sich quasi um Unternehmensanleihen, die von lokalen Regierungen ausgegeben werden und oft durch fragwürdige Projekte und Sicherheiten abgesichert sind.» Seiner Meinung nach sind solche Vehikel das schwächste Glied im Markt für Kommunalschulden, dessen Gesamtvolumen auf 7,7 Billionen Dollar geschätzt wird.

Wang fügte hinzu, dass die Lokalregierungen aufgrund ihrer Rolle beim Verkauf von Grundstücken ein wichtiger Akteur auf dem chinesischen Immobilienmarkt seien und ihre finanzielle Gesundheit «oft eng mit der Immobilienbranche verbunden» seien.

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