Viele Länder sind von der Welle um Kryptowährungen erfasst worden. In der Schweiz ist dies jedoch nicht der Fall. Die Gründe für das schlechte Abschneiden liegen auf der Hand.

Die Schweiz ist im jüngsten Länder-Ranking für das Interesse an Kryptowährungen weit abgeschlagen auf Platz 39 gelandet. Dies geht aus der Studie des Portals BrokerChooser vom (heutigen) Freitag hervor. Die Plattform publiziert jährlich ihren Krypto-Verbreitungs-Index.

Die Schweiz befindet sich auf Platz 39 in guter Gesellschaft mit Industrieländern wie Norwegen, Österreich und Finnland. Aber auch andere Staaten, wie Mexiko, die Tschechische Republik, Bulgarien oder Kroatien kommen auf ähnlich gelagerte Platzierungen.

Auf dem Siegertreppchen

Gewinner beim Index ist die Ukraine, gefolgt von Russland auf Platz zwei und den USA auf Platz drei. Kenia, Südafrika und Grossbritannien verpassten knapp das Siegertreppchen. Was spielt also eine Rolle, um im Ranking einen Spitzenplatz zu erreichen?

Als eines der wichtigsten Kriterien gilt, wie weit verbreitet digitale Währungen überhaupt sind. So bezieht BrokerChooser den Anteil der Bevölkerung ein, der Kryptowährungen hält. Im Falle der Schweiz sind das derzeit rund 1,8 Prozent.

Verbreitung zählt

Im Vergleich: Der Index-Sieger Ukraine kommt dabei allein schon auf den Spitzenwert von 12,7 Prozent. In Russland, dem Zweitplatzierten, halten rund 11,9 Prozent der Bevölkerung bereits Kryptowährungen. Beim dritten Platz, den Vereinigten Staaten, sind es immerhin bereits 8,3 Prozent.

Die Schweiz kann mit lediglich rund 160'000 Eigentümern von Bitcoin, Ethereum und Co. keinen grossen Krypto-Blumentopf gewinnen. Das Thema digitale Währungen ist hierzulande eher etwas für «Freaks».

Neugierde befriedigen

Ein weiteres wichtiges Kriterium in der Studie für das Interesse an Kryptowährungen ist die Suche nach entsprechenden Begriffen im Internet. Dabei kommt die Schweiz in den vergangenen zwölf Monaten nur auf rund 73 Suchen je 10'000 Einwohnern.

In den USA oder in Grossbritannien wollen dagegen viel mehr Einwohner etwas über die neue digitale Währungswelt wissen und informieren sich dazu im World-Wide-Web. Die Suchanfragen pro 10'000 Einwohnern kommen hierbei auf Werte von 208 beziehungsweise 305 je 10'000 Bewohnern – also deutlich mehr als doppelt oder dreimal so viele Interessenbekundungen als in der Schweiz.

Stabiles Finanzsystem

Spitzenreiter bei den Suchanfragen ist allerdings Singapur, gefolgt von Australien. Dort erfolgten 429 beziehungsweise 365 Krypto-Suchen pro 10'000 Einwohnern, was fast 600 Prozent mehr Interesse am Thema Kryptowährungen signalisiert.

Die vergleichsweise abgeschlagene Platzierung der Schweiz im Index für den Anklang von Kryptowährungen dürfte aber noch zahlreichen anderen Umständen geschuldet sein. So verfügt die Schweiz bekanntermassen über eine stabile Währung und eine gute Infrastruktur im Finanzsystem.

Geldtransfers an die Familie

Menschen in Ländern, wie Russland und Kenia, sind da wahrscheinlich eher auf der Suche nach Alternativen bei ihren Pendants angewiesen. Und genau diese Aspekte dürften auch bei klassischen Einwanderungsländern, wie den Vereinigten Staaten oder Grossbritannien, eine Rolle in der besseren Index-Platzierung als die Schweiz spielen.

Zahlreiche Bewohner dieser Staaten wickeln ihre regelmässigen Geldtransfers an Freunde und die Familie in der alten Heimat mittlerweile über Kryptowährungen ab. 

 

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