Nach der Flaute bei Börsengängen im vergangenen Jahr herrscht 2021 Nachholbedarf. Weiterhin sucht viel Geld nach Investitions-Möglichkeiten – das gilt laut einer Studie auch für das kommende Jahr.

Die Zahl der Börsengänge (IPO) weltweit ist im zu Ende gehenden Jahr 2021 sprunghaft gestiegen. Das Beratungsunternehmen EY zählte 2’388 Börsenneulinge und damit 64 Prozent mehr Listings als im schwachen ersten Corona-Jahr 2020. Die Unternehmen spielten dabei gut 453 Milliarden Dollar ein – eine Steigerung um 67 Prozent, wie es im IPO-Barometer vom Dienstag hiess.

«Damit war 2021 sowohl in Bezug auf die Zahl der Börsengänge als auch beim Emissionsvolumen das stärkste IPO-Jahr weltweit seit dem Jahr 2000», bilanzierte EY-IPO-Experte Tobias Meyer. «Zwar sorgte die Corona-Pandemie immer wieder für Turbulenzen und Unsicherheit an den Finanzmärkten. Dennoch war die Stimmung der Investoren global und unter dem Strich sehr positiv, die Volatilität hielt sich in Grenzen, und Konjunktureinbrüche blieben aus.»

Gutes Umfeld

Alles in allem sei das Umfeld für Börsengänge ausgesprochen gut. Es sei enorm viel Geld im Markt, das nach vielversprechenden Anlagemöglichkeiten sucht. «Auch im kommenden Jahr wird es in grosser Zahl stark wachsende Unternehmen aus dem Technologie- und Healthcare-Bereich an die Börse ziehen», kommentiert EY-Partner Martin Steinbach die Situation.

Das stärkste Wachstum 2021 verbuchte Europa mit 485 Börsengängen, verglichen mit 195 im Vorjahr. Das Emissionsvolumen stieg auf 81 Milliarden von zuvor 27,5 Milliarden Dollar. Die meisten Börsengänge gab es mit 593 erneut in China – einschliesslich Hongkong.

Nur vier von 13 bei der SIX

Insgesamt gingen dreizehn Schweizer Unternehmen an die Börse, die zusammen ein Emissionsvolumen von 3,7 Milliarden Franken erreichten. Davon liessen sich jedoch nur vier an der SIX (Polypeptide, Montana Aerospace, Medmix und Skan Group) und eines (Kursaal Bern) an der Berner Börse kotieren. Fünf der acht Auslands-IPO gingen an der US-Technologie-Börse Nasdaq vonstatten, wobei das öffentlichkeitswirksamste sicherlich der Sportschuhhersteller On war.

Laut Meyer sei auffallend, dass sich einige Schweizer Lifesciences-Unternehmen dieses Jahr im Ausland kotieren liessen, wo Risikokapital im Vergleich zur Schweiz teilweise besser zur Verfügung stehe.

Am morgigen Mittwoch ist mit VT5 der Börsengang der ersten Spac (Special Purpose Acquisition Company) an der SIX geplant.

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