Börsengehandelte Indexfonds gehören zu den Kassenschlagern des Asset Management. Doch bei Schweizer Privatkunden sind sie immer noch nicht ganz angekommen, wie eine Umfrage zeigt. Das birgt Potenzial für die Anbieter.

Je reicher eine Person, desto eher investiert sie in Aktien: Das ist der Kernbefund einer neuen Studie, welche der Vergleichsdienst Moneyland.ch am Dienstag zum Anlegerverhalten in der Schweiz publizierte. Demnach haben nur 20 Prozent der Befragten mit einem Vermögen von weniger als 20’000 Franken einen Teil ihres Geldes in Schweizer Aktien investiert.

Ebenfalls zeigte sich, dass Männer und Personen aus der Deutschschweiz mehr in risikoreiche Anlagen investieren als Frauen und Personen aus der Romandie. Für die Anlagestudie hat der Dienst nach eigenen Angaben 1’500 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz befragt.

Reiche mögen günstige Fonds

Das Resultat kommt nun nicht ganz überraschend: Die Schweizerinnen und Schweiz sind als Anlagemuffel bekannt. Die am weitesten verbreitete «Anlageform» ist das Privatkonto, wie nun auch Moneyland.ch festhielt. Aufmerken lässt hingegen, wie wenig die aktiven Anlegerinnen und Anleger in börsengehandelten Indexfonds (ETF) unterwegs sind.

So haben laut der Studie nur 34 Prozent der Befragten Geld in ETF investiert. Aktiv gemanagte Fonds sind mit 32 Prozent kaum weniger beliebt als die «passiven» Indexfonds – dies, obwohl sie von den Gebühren her oftmals deutlich teurer sind. Das nagt an der Gesamtrendite.

Auffällig auch: vermögendere Anleger sind hier offenbar sensitiver. Rund 60 Prozent der Personen mit einem Vermögen ab 500’000 Franken haben in ETF investiert. Bei Personen mit einem Vermögen unter 20’000 Franken sind es nur 20 Prozent, so die Studie.

Apps als Multiplikator

Während die Schweiz als Markt für ETF bei institutionellen Investoren als gesättigt gilt, deutet die Anlagestudie auf einiges Potenzial im Retailsegment zu. Nun muss sich die Branche überlegen, wie sie dieses Publikum am besten erreicht. Anlage-Apps und Mandatelösungen von Retailbanken setzen bereits stark auf Indexprodukte – sie haben aber offensichtlich noch ein gutes Stück Weg vor sich.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.4%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.85%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.16%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel