Der frühere Top-Manager der Schweizer Grossbank UBS, Raoul Weil, kehrt überraschend wieder ins Tagesgeschäft zurück.

Führungswechsel bei der Reuss Private Group: Der frühere UBS-Kadermann Raoul Weil übernimmt die Position des CEO von Felix Brem, wie einer Mitteilung vom Montag zu entnehmen ist.

Brem zieht sich aus dem operativen Tagesgeschäft zurück und wechselt in den Verwaltungsrat. Die Geschäftsleitung wird zudem durch Georg Kornmayer (Länderverantwortlicher Deutschland) und Christoph Driessen (Group-CFO) aus Deutschland ergänzt. Mit diesen Personalien will die Gruppe dem weiteren Vernehmen nach dem «enormen Wachstum» der letzen Jahre Rechnung tragen.

In Bologna verhaftet

Weil war bisher Mitglied des Verwaltungsrats von Reuss Private. Sein Werdegang umfasst unter anderem die Position als Chairman und CEO Global Wealth Management & Business Banking sowie Konzernleitungsmitglied der UBS. Bereits seit 2010 ist er Managing Partner der Reuss Private Group.

Weil war es auch, den die italienische Polizei im Oktober 2013 in Bologna auf Geheiss der US-Justiz überraschend festnahm und in die USA auslieferte, wo ihm im Rahmen des US-Steuerstreits der Prozess gemacht wurde. Damals musste Brem Knall auf Fall für den Ex-UBS-Banker als CEO einspringen. Weil wurde allerdings freigesprochen, wie auch finews.ch berichtete.

Erfreuliche Entwicklung 2021

Brem, auch er ist ein Mitgründer von Reuss Private, zieht sich aus persönlichen Gründen aus der Geschäftsleitung zurück, bleibt aber als bedeutender Ankeraktionär der Reuss Private Group erhalten, wie weiter zu erfahren war. In dieser Konstellation wird er auch künftig in die strategische Ausrichtung der Firma involviert sein.

Die Reuss Private Group verzeichnet ein anhaltend starkes Wachstum. Im Jahr 2020 waren sowohl das verwaltete Vermögen (32 Milliarden Euro respektive rund 33,1 Milliarden Franken), als auch der Umsatz (173 Millionen Euro respektive 178,8 Millionen Franken) auf neue Höchststände gestiegen. In den vergangenen fünf Jahren lagen die jährlichen Steigerungsraten jeweils deutlich über 20 Prozent, wie die Firma weiter schreibt. Diese Entwicklung habe sich auch 2021 fortgesetzt.