Mit fortschrittlicher Gesetzgebung und dem Startup-Cluster in Zug tut die Schweiz ganz vorne mit im Krypto-Geschäft. Doch von einer wichtigen Marktveränderung profitieren nun vor allem die USA.

Die ultimative Krypto-Nation seien die Vereinigten Staaten – und nicht die Schweiz. So urteilte finews.ch schon im vergangenen Jahr, als der US-Internet-Riese Facebook sein Projekt mit der Digitalwährung Diem definitiv aus Genf in die Heimat zurückholte.

Auf eine neuerliche Verschiebung zugunsten der USA ist man nun auch im Zuger «Crypto Valley» aufmerksam geworden. Wie der führende Schweizer Krypto-Broker Bitcoin Suisse jüngst in einem Aktionärsbrief analysierte, hat das im vergangen Juni von China verhängte Verbot für das Schürfen von Kryptowährungen zu einer Fluchtbewegung geführt.

«Globales Machtspiel»

35 Prozent der «Miner» hätten sich inzwischen in die USA verlagert, was einem Drittel der globalen «Hashrate» (der Rechenkapazität zur Erschaffung neuer Coins) entspreche, so der Bericht weiter.

«Das unterstreicht zwar die Anpassungsfähigkeit des Bitcoin-Netzwerks, verdeutlicht aber auch das anhaltende globale Machtspiel um die Kontrolle der Kryptowährungen», kommentiert der Zuger Broker. Die zunahme der Hashrate entspreche einer Stärkung für den US-Markt, die Bitcoin Suisse langfristig in Bezug auf Marktposition und geopolitischen Einfluss als relevant betrachtet.

Dies, während sich in den USA die starre Front zwischen Regulatoren und Krypto-Szene aufweicht. In den USA strebt etwa das Finanzministerium neu eine grundsätzlich wohlwollende Regulierung des Feldes an, wie auch finews.ch berichtete. Auch die Börsenaufsicht SEC bewegt sich bei der Regulierung von Krypto-Indexprodukten. Die US-Regierung hat die Finanzbranche vor Sanktions-Umgehungsversuchen mittels Krypto-Währungen gewarnt.

Skepsis in der EU

Alle Akteure, die Einblick in Währungsströme haben, müssen verdächtige Aktivitäten erkennen und umgehend melden, so die Durchsage vom März. Nach wie vor steht die Szene in den USA also unter Beobachtung.

Dies, während verschiedene EU-Regulatoren kürzlich eindringlich von der Spekulation mit digitalen Devisen warnten. Sie sehen insbesondere eine Gefahr für Kleinanleger, die in der Hausse des vergangenen Jahres noch verstärkt auf das Thema aufgesprungen sind. Die europäische Krypto-Skepsis könnte nun Jungfirmen dazu bringen, den Sprung nach Übersee zu wagen.

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