Die Schweizerische Nationalbank sieht dunkle Wolken aufziehen, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine. Da die Unsicherheit über das Ausmass der Auswirkungen völlig offen ist, bleiben die Geldschleusen weit offen.

Die Lage der Währungshüter weltweit hat sich mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gerade massiv verkompliziert, und die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist da keine Ausnahme. Während die Inflation weltweit sehr schnell steigt und gleichzeitig eine Abschwächung der Wirtschaftsleistung droht, sind die Zentralbanken in der Zwickmühle.

Die SNB steht dabei vergleichsweise sehr gut da. Sie kann deshalb den Leitzins bei -0,75 Prozent belassen, wie sie an ihrer quartalsweisen Sitzung vom Donnerstag beschlossen hat. Dabei sichert sie die Preisstabilität und unterstützt die Schweizer Wirtschaft, wie die Bank in einer Mitteilung schrieb.

Grosse Unsicherheit im Basisszenario

In ihrer Einschätzung schreiben die Währungshüter, dass sich die Unsicherheit weltweit stark erhöht habe. Im Basisszenario, das die SNB ihren Entschlüssen zugrunde legt, sieht sie zum Beispiel weiterhin hohe Energiepreise, aber keine akute Knappheit. Dies könnte sich aber schnell ändern, falls die westliche Koalition in den kommenden Tagen ein Öl-Embargo beschliessen sollte.

Der Krieg in der Ukraine hat die Konjunktur in der Schweiz bisher vor allem über den starken Anstieg der Rohstoffpreise beeinflusst, wie die SNB weiter schrieb. Die höheren Rohstoffpreise dürften den Konsum belasten und die Produktionskosten für die Unternehmen erhöhen.

So ist die Inflation im Monat Februar 2022 schon über die 2-Prozent-Schwelle gestiegen, und die SNB rechnet mittlerweile mit einer Jahresteuerung von 2,1 Prozent, mehr als doppelt so hoch wie noch im Dezember 2021. Dies dürfte sich gemäss jetzigen Berechnungen auf jeweils 0,9 Prozent in den Folgejahren zurückbilden.

Lieferengpässe programmiert

Auch der Aussenhandel dürfte vom Krieg betroffen sein, aber nicht schwerwiegend, da die direkten wirtschaftlichen Verflechtungen der Schweiz mit der Ukraine und Russland gering seien, so die SNB. Die Lieferengpässe bei importierten Vorprodukten könnten sich weiter verschärfen, und die Unsicherheit könnte die Investitionstätigkeit beeinträchtigen.

 

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