Der Ukrainekrieg hat für Russinnen und Russen bei der Reisefreiheit massive Einschränkungen zur Folge. Für die ukrainischen Staatsangehörigen sind demgegenüber viele Hürden gefallen.

Der Pass entscheidet oft darüber, welche Bewegungsfreiheit die Menschen haben. Das ist insbesondere für weltweit tätige Geschäftsreisende wichtig. Ein Index zu den Visabeschränkungen, die für Nationalitäten gelten, gilt hier als Gradmesser.

Die Rangliste der «mächtigsten Pässe» wird regelmässig von Henley & Partners erstellt. Das Unternehmen berät und unterstützt seine Kunden dabei, eine andere Staatsbürgerschaft zu erhalten oder ihr Domizil zu verlegen. Der «Henley Passport Index» misst, welche Staatsbürgerschaft die vorteilhafteste für uneingeschränktes Reisen ist.

Als Grundlage für die Rangliste werden dabei die Daten des Luftverkersverbandes IATA herangezogen. Und dabei hatte diesmal der Ukrainekrieg einschneidende Folgen, vor allem für Personen mit russischem Pass. Abgesehen von den ein paar hundert sanktionierten Personen sind aber nicht Visabeschränkungen oder Einreisesperren der Grund.

Luftraumsperren haben Wirkung

Der russische Reisepass liegt derzeit auf Platz 50 des Indexes, mit einem Wert von 119 für visumfreies Reisen oder visumfreies Reisen bei Ankunft.

Die Beschränkungen liegen vor allem an den Sperren für russische Airlines. So dürfen sie nicht mehr in die EU-Mitgliedstaaten sowie nach Australien, Kanada, Japan, Neuseeland, Südkorea, die USA und in das Vereinigte Königreich fliegen.

Inhaber eines russischen Passes sind mehr denn je vom Rest der Welt abgeschnitten, da Sanktionen, Reiseverbote und Luftraumsperrungen ihnen den Zugang zu den meisten Industrieländern verwehren, mit Ausnahme einiger weniger. So seien Istanbul und Dubai zu Brennpunkten für russische Reisende geworden, schreibt Henley & Partners.

Visaschranken fallen für Ukraine

Demgegenüber liegt der ukrainische Reisepass derzeit im Ranking auf Platz 35 und ermöglicht seinen Inhabern die Einreise in 144 Länder der Welt, ohne dass sie vorher ein Visum beantragen müssen.

Im Gegensatz zu den strengen Beschränkungen für Inhaber russischer Pässe wurde den durch die Invasion vertriebenen Ukrainern im Rahmen eines Notfallplans das Recht eingeräumt, bis zu drei Jahre lang in der EU zu leben und zu arbeiten. In der Schweiz erhalten sie den vereinfachten Status-S. Dies geschah in Reaktion auf die grösste Flüchtlingskrise in Europa in diesem Jahrhundert

Nach der Ankündigung der EU, der Ukraine den Status eines Beitrittskandidaten zu verleihen – der erste Schritt auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft – wird die Reisefreiheit für Inhaber ukrainischer Pässe in den kommenden Jahren wahrscheinlich weiter zunehmen, heisst es weiter. Nicht berücksichtigt ist dabei offensichtlich das von der Ukraine derzeit verhängte Ausreiseverbot für Männer im wehrfähigem Alter.

Wo liegt die Schweiz?

Die Liste der mächtigsten Pässe der Welt wird angeführt von Japan mit einem Punktestand von 192 Ländern ohne Visa oder Visa bei Ankunft. Den zweiten Platz teilen sich Singapur und Südkorea, gefolgt von Deutschland und Spanien auf Rang 3. Die Top Ten besteht aus anderen europäischen Ländern wie Finnland, Italien, Luxemburg, Dänemark, die Niederlande und Schweden. Sowohl das Vereinigte Königreich als auch die USA sind um einen Rang zurückgefallen und liegen nun auf Platz 6 respektive 7.

Ebenfalls auf Rang 7 liegt die Schweiz, neben Belgien, Norwegen und Neuseeland.

Schlusslicht Afghanistan

Grösster Gewinner der vergangenen Jahre waren den Angaben zufolge die Vereinigten Arabischen Emirate. Das Land liege nun mit 176 Punkten auf Rang 15, 2012 habe es noch mit 106 Punkten auf Platz 64 gelegen, so Henley & Partners.

Das Schlusslicht bildet Afghanistan, dessen Staatsangehörige nur 27 Reiseziele weltweit ohne Visum besuchen können.

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