Der Schweizer Bankpersonalverband setzt mit seiner Forderung einer Lohnerhöhung von 4,5 Prozent eine erste unmissverständliche Marke. Ob er damit in der anstehenden Lohnrunde gut pokert, wird sich in den Verhandlungen mit den Arbeitgebern zeigen.

Der Schweizer Bankpersonalverband (SBPV) steigt mit deutlichen Forderungen in den Lohnherbst. Gemäss einer Mitteilung vom Montag fordert der Arbeitnehmerverband in der nächsten Lohnrunde eine Erhöhung der Nominallöhne um 4,5 Prozent.

Diese Zahl lehnt sich nahe an die Forderungen des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds an, der unlängst die Messlatte bei einer generellen Lohnerhöhung von bis zu 5 Prozent ansetzte. Laut einer Schätzung des Bundesamtes für Statistik (BFS) sind die Nominallöhne in der Gesamtwirtschaft dieses Jahr um 2 Prozent gestiegen.

Hohe Messlatte

In seine Forderung hat der SBPV 3,5 Prozent als Teuerungsausgleich eingerechnet. Der Verband erklärt diesen Wert mit der steigenden Inflation, den angekündigten Prämienerhöhungen von Krankenkassen und möglichen steigenden Heizkosten.

Zusätzlich zum Teuerungsausgleich fordert der SBPV eine generelle Reallohnerhöhung um 1 Prozent oder monatlich 150 Franken. Die Gewinnausschüttungen und Boni-Politik in vielen Banken würden zeigen, dass dies möglich und verkraftbar sei. Zudem würden die steigenden Preise bereits jetzt das Portemonnaie belasten, bevor der geforderte Teuerungsausgleich angewendet würde.

Die steigenden Preise würden bereits jetzt, vor dem geforderten Ausgleich der Teuerung, anfallen. Daher forderte der Verband eine generelle Reallohnerhöung um ein Prozent oder monatlich um 150 Franken. Die Gewinnausschüttungen und Boni-Politik in vielen Banken würden zeigen, dass dies möglich und verkraftbar sei. Zudem sei der Arbeitsmarkt für Bankpersonal in einigen Bereichen ausgetrocknet.

Schmerzensgeld gefordert

Der SBPV begründet die Forderung darüber hinaus damit, dass die Branche in den letzten 13 Jahren einen enormen Imageverlust erlitten habe. Diese Argumentation irritiert. Jedenfalls ist es doch eher unüblich, die Löhne quasi als Schmerzensgeld zu erhöhen.

Lohnrunden werden in der Schweiz meistens auf betrieblicher Ebene oder im Rahmen eines Gesamtarbeitsvertrags zwischen den Sozialpartnern ausgehandelt. In der Finanzbranche sind rund 50 Banken, die gemeinsam gegen 80'000 Mitarbeitende beschäftigen, einem solchen Gesamtarbeitsvertrag unterstellt. Das letzte Wort wird also am Verhandlungstisch gesprochen.

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