Bisher haben es die höheren Leitzinsen der SNB nicht geschafft, bei den Preisen für Wohneigentum für eine Abkühlung zu sorgen. Doch gibt es erste Anzeichen dafür, das dies nicht so bleiben muss.

Im internationalen Vergleich entzieht sich der Schweizer Immobilienmarkt bisher den Regeln der Wirtschaftslehrbücher. Während in Grossbritannien oder Deutschland deutliche Preisrückgänge zu sehen sind, bleiben die Preise hierzulande hoch.

Scheinbar sind die Gesetzmässigkeiten nach der Formel «Höhere Zinsen bedeuten sinkende Immobilienpreise» in der Schweiz ausser Kraft gesetzt. In einer Analyse der Bank Bonhôte heisst es, man könnte denken, der Immobilienmarkt sei verrückt geworden. Doch dann werden die Erklärungen dafür, welche Mechanismen die Preise stabil halten, gleich mitgeliefert. Grund ist die hohe Nachfrage und die Angebotsknappheit. Verwiesen wird dabei auf die tiefe Leerstandsquote und die geringe Bautätigkeit.

Neue Objekte finden sofort Käufer

Es werden nur wenige neue Wohnungen erstellt und die wenigen Objekte, die auf den Markt kommen, finden somit umgehend einen Käufer, schreibt die Bank. Auch die Tatsache, dass die steigenden Zinsen über den Referenzzinssatz zu höheren Mieten führen, verringert einen möglichen Preisdruck.

Anders sieht es bei Renditeimmobilien aus. Da die Zinsen wieder steigen, sei beispielsweise niemand bereit, 3 Prozent Zinsen zu bezahlen, um 3 Prozent Bruttorendite zu erzielen. Durch den Abzug von Nebenkosten, Steuern und anderen Kosten würde die Nettorendite noch weiter geschmälert.

Raiffeisen sieht erste Schwächezeichen

Auch die Experten des grössten Hypothekar-Gebers Raiffeisen sehen die Schweizer Markt für selbstgenutztes Wohneigentum in guter Verfassung. Doch nach Sektoren und Region betrachtet gibt es Abwärtsindikationen. «In einzelnen Regionen machen sich erste Anzeichen der Abschwächung in Form von Preisrückgängen auf Jahresbasis bemerkbar, vorerst aber bloss bei Eigentumswohnungen», erklärt Chefökonom Fredy Hasenmaile.

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(Quelle: SRED, Raiffeisen Economic Research)

So gingen laut dem jüngsten Raiffeisen-Transaktionsindex die Preise für Eigentumswohnungen in den Regionen Bern (-4,5 Prozent) und Ostschweiz (-1,3 Prozent) im Vorjahresvergleich zurück. Am stärksten zugelegt haben sie in der Region Zürich (+7,2 Prozent). Landesweit resultierte ein Plus von 3,7 Prozent auf Jahressicht.

Eigenheim bleibt begehrt

Der Traum vom Einfamilienhaus trotzt den höheren Zinsen, schreibt die Bank weiter. Das lässt sich auch an den Preisen ablesen. Hier wurde bei den bezahlten Preisen schweizweit ein Plus von 6,8 Prozent gemessen. Regional gesehen waren hier die Innerschweiz (+12 Prozent) und die Ostschweiz (+13 Prozent) Spitzenreiter. Weniger stark gingen die Preise hingegen in Zürich (+2,8 Prozent) und der Nordwestschweiz (+2,5 Prozent) nach oben.

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