Die hiesigen Tochtergesellschaften amerikanischer Banken müssen sich offenbar nicht fürchten vor Strafzahlungen und dem US-Programm. Aus mehreren Gründen.

Wir wissen es von der Aargauer Kantonalbank (Kategorie 2) bis zur VZ-Gruppe (offen, eventuell 3 oder 4): Rund 50 Schweizer Banken gaben inzwischen bekannt, wie sie sich im Steuer-Bereinigungsprogramm der USA verorten wollen.

Eine offene und pfiffige Frage stellte jetzt die Wirtschaftszeitung «L'Agefi» in der Romandie: Wie steht es eigentlich um die hiesigen Ableger der amerikanischen Banken? Denn als Finma-regulierte Töchter mit eigener Rechtspersönlichkeit müssen auch diese sich der Frage stellen, ob sie womöglich US-Gesetze gebrochen haben – und in welcher Form sie am «Bereinigungs-Programm» aus Washington mitmachen wollen.

Auch hier zerbrach man sich die Köpfe

Gleich vorweg: Die Antwort ist, dass es keine Antwort gibt. Weder J. P. Morgan noch Morgan Stanley noch Citigroup noch Goldman Sachs gaben irgendwelche Informationen darüber, ob sich ihre hiesigen Töchter am Programm beteiligen, in welcher Kategorie – und wie man es denn mit US-Kunden gehalten habe bislang.

Allerdings bedeutet dies offenbar nicht, dass die Frage den US-Banken egal sei: Raoul Olivier Würgler, der stellvertretende Generalsekretär des Verbands der Auslandsbanken, berichtet in derselben «L'Agefi» (nur für Abonnenten), dass die Teilnahme am US-Programm auch innerhalb der amerikanischen Banken bis zu den letzten Tagen des alten Jahres intensiv geprüft und diskutiert worden sei.

US-Banken wollen keine US-Kunden

Allerdings hätten «gewisse amerikanische Banken in der Schweiz seit langem die Politik gehabt, US-Kunden gar nicht zu akzeptieren».

Der Chef eines grossen Genfer Finanzinstituts bestätigt dies anonym: Er selber sei, da US-Bürger, von Morgan Stanley in der Schweiz abgewiesen worden. Hauptgrund scheint offenbar nicht so sehr die Furcht vor dem IRS und den heimischen Justizbehörden gewesen, sondern eine Politik, bei der die US-Zentrale sich ihr Private-Banking-Geschäft nicht durch die Schweizer Ableger kannibalisieren lassen wollte.

Mit anderen Worten: Gut möglich, dass die US-Banken in der Schweiz tatsächlich relativ heil herauskommen aus dem Steuerstreit zwischen den beiden Ländern. Aber dies aus allerlei Gründen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.34%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.75%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.8%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.46%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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