Ein Unternehmen, das nicht wächst, lebt nicht. Doch wie verträgt sich dies mit der Firmenkultur? Sie ist ein Spannungsfeld – das man erfolgreich meistern kann.

Von Antony Lassanianos, CEO der VP Bank (Schweiz)

Die Herausforderungen für Banken sind gross: Komplexe Regulierungen wie MiFID II, Margendruck in wichtigen Geschäftsbereichen und die Digitalisierung fordern die Institute täglich. Die VP Bank sieht die grossen Veränderungen in der Bankenlandschaft als Chance und nutzt diese für ihr Wachstum.

Dabei verfolgt das Unternehmen eine duale Strategie: organisches Wachstum durch den gezielten Ausbau der Frontaktivitäten einerseits, und Wachstum durch Akquisitionen andererseits.

Kundenberater als Wachstumsmotor

In der Praxis erweisen sich Beratungsqualität und Kundennähe als wichtige Differenzierungsfaktoren. Die VP Bank ist davon überzeugt, dass das Erfolgsmodell einer erfolgreichen Privatbank eine geschickte Verzahnung aus digitalen Dienstleistungen und kompetenter, persönlicher und vertrauensvoller Beratung ist.

Hierfür setzt sie auf erfahrene Kundenberater. Ziel ist es, bis Ende 2019 gruppenweit 75 Kundenberater zusätzlich anzustellen, die massgeblich zum Wachstum beitragen sollen. Dem Standort Zürich kommt diesbezüglich eine wichtige Rolle zu. Denn hier bieten sich derzeit attraktive Rekrutierungsmöglichkeiten.

Umzug im März in Zürich

So liessen sich im vergangenen Jahr mehrere Top-Kundenberater für die VP Bank (Schweiz) gewinnen. Mehr Personal bedeutet aber auch, dass mehr Platz benötigt wird. Anfang März zieht das Unternehmen daher von der Bahnhofstrasse in grössere Räumlichkeiten an die Talstrasse 59 um. Doch wie gewinnt man die passenden Mitarbeitenden in einem hart umkämpften Markt?

Heute braucht es sehr viel Flexibilität, und die Mitarbeitenden benötigen deutlich mehr Kompetenzen, um ihre Aufgaben zur Zufriedenheit ihrer Kunden und Arbeitgeber zu erledigen.

Persönliches Arbeitsumfeld

Genau darauf müssen die Arbeitsstrukturen ausgerichtet werden. Die VP Bank bietet den Mitarbeitenden beispielsweise ein hohes Mass an Entscheidungsfreiheit, und als Kundenberater profitiert man von der unternehmerischen Gestaltungsfreiheit mit flachen Hierarchien und schnellen Entscheidungswegen.

Hinzu kommt das sehr persönliche Arbeitsumfeld innerhalb der ganzen Gruppe: Ganz nach dem Motto «Stillstand bedeutet Rückschritt» fördert die Bank die persönliche Weiterentwicklung ihrer Mitarbeitenden. Denn nur so verfügen sie über das notwendige Wissen und können schliesslich durch ihr motiviertes und professionelles Auftreten überzeugen.

Gedächtnis und Geschichte

Trotzdem ist es unbestritten eine Gratwanderung, Kultur und Wachstum in einer gesunden Balance zu halten. Die Herausforderung besteht darin, neue Mitarbeitende mit verschiedenen kulturellen Hintergründen zu integrieren und gemeinsam die bestehende Unternehmenskultur weiter zu entwickeln.

Wechseln ganze Teams oder erfolgt sogar eine Übernahme eines Instituts, bringen die Mitarbeitenden eigene interne Verhaltensnormen mit. Gleichzeitig hat aber auch das Unternehmen ein Gedächtnis und eine Geschichte, woher es kommt. Dies gilt es, mit Fingerspitzengefühl zu verbinden und dabei die vorhandene Kultur nicht zu verlieren.

«Menschen sind Gewohnheitstiere»

Eine wachsende Organisation steht daher immer wieder vor der grossen Aufgabe, das personelle Wachstum zu verarbeiten und die neuen Mitarbeitenden in ihre Kultur zu integrieren. Doch wie gelingt dies? Menschen brauchen zuerst das Gefühl von Sicherheit, damit sie eine Kultur entwickeln können.

Wenn man sich darum sorgen muss, ob es am nächsten Tag den Arbeitsplatz noch gibt, dann ist es schwierig, sich mit einem höheren Gut wie Kultur zu beschäftigen. Ist diese Sicherheit jedoch spürbar, so ist dies ein gesundes Fundament für eine gemeinsam gelebte Unternehmenskultur. Sie bietet den Rahmen, der das Miteinander regelt und eine Basis für gemeinsamen Erfolg schafft.

Menschen sind Gewohnheitstiere, die sich auf eigene Erfahrungen abstützen und sich an Regeln orientieren. Das Ziel der Organisation muss es daher sein, nachvollziehbar und vertrauensvoll zu agieren. Nichtsdestotrotz wird es immer wieder kulturelle Reibungspunkte geben, egal wie sehr man im Vorfeld versucht, Gemeinsamkeiten und Synergien abzugleichen.

Am Puls der Mitarbeitenden

Der Zustand der Unternehmenskultur ist im täglichen Verhalten der Mitarbeitenden spürbar. Konkret messbar ist sie in einer Mitarbeiterumfrage. Die VP Bank führt im Zwei-Jahres-Rhythmus eine gruppenweite Mitarbeiterumfrage durch, letztmals im September 2017.

Die ausgezeichnete Rücklaufquote von 91 Prozent zeigt, wie gross das Interesse der Mitarbeitenden an ihrem Unternehmen ist. Gegenüber der 2015 durchgeführten Umfrage hat die VP Bank in den wichtigsten Beurteilungsdimensionen wie Commitment, Spirit und attraktiver Arbeitgeber eine signifikante Steigerung erzielt.

Auch die neusten Resultate werden weiteren Verbesserungen dienen. Denn: Motivierte und serviceorientierte Mitarbeitende, die sich mit dem Unternehmen identifizieren und verbunden fühlen, sind der Schlüssel für nachhaltigen Unternehmenserfolg.


Antony Lassanianos ist seit 2014 Mitglied der Geschäftsleitung der VP Bank (Schweiz). Im Juni 2016 übernahm er seine Funktion als CEO der Tochtergesellschaft, die zur international tätigen VP-Bank-Gruppe gehört.

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