Das Risiko-Rendite-Profil ihrer Anlagelösungen war über die vergangenen drei Jahre herausragend. Dafür erhielt die Basler Kantonalbank nun den Refinitiv Lipper Group Award 2020 «Mixed Assets – Small Company».


Herr Merino, in den vergangenen fünf Jahren ging bei vergleichbaren, gemischten Mandaten die kumulierte Rendite bis zu zehn Prozent auseinander. Was macht die Basler Kantonalbank bei ihren Anlagelösungen anders als die Konkurrenz?

Als Erstes sind die Kosten zu nennen. Je teurer ein Produkt, desto tiefer die Rendite, gerade über einen langen Zeitraum. Zweitens berücksichtigen wir Schweizer Titel, während andere oft nach der Marktgrösse gewichten und die Schweiz nur minimal berücksichtigen.

Drittens haben wir uns bewusst für ein moderates Währungsrisiko entschieden. Und wir sind taktisch sehr agil. Wir gehen bewusst viele kleine, opportunistische Positionen ein und setzen nicht auf grosse, strategische Wetten.

Nennen Sie uns dafür konkrete Beispiele?

Als im Zuge der Brexit-Diskussionen beispielsweise das Pfund abgestürzt ist, erachteten wir es für unterbewertet und haben investiert. Auch haben wir auf die technologische Entwicklung gesetzt und in den Nasdaq verstärkt investiert, der sich in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich entwickelt hat.

Es gibt viele solche taktische Optionen bei Währungen, Sektoren, bei Rohstoffen oder aus demographischen Trends. Aggregiert ergibt sich aus vielen kleinen Wetten mit etwas glücklicher Hand eine sehr ansprechende Anlageperformance. Die Auszeichnung von Lipper, die sich auf alle unsere Anlagelösungen bezieht, belegt dies.

Welche taktischen Opportunitäten bieten sich aktuell?

Die expansive Geldpolitik könnte auch dieses Jahr auf die Aktienmärkte ausstrahlen: Wir erwarten in den USA noch einen, vielleicht sogar zwei Zinsschritte nach unten.

Auch die EZB könnte nochmals ein Zeichen gegen die Konjunkturschwäche setzen. Umgekehrt besteht im Markt latent ein mulmiges Gefühl, dass man da zu stark am geldpolitischen Gummiband zieht. Insgesamt sehen wir die aktuellen Bewertungen bei Aktien aber nicht als übertrieben an.

Es ist aus unserer Sicht schwieriger geworden, überzeugende Chancen zu erkennen. Langfristige Trends, die sich auch für taktische Positionen über eine mittlere Frist eignen, sehen wir vor allem bei den Themen erneuerbare Energien und demographischer Wandel.

Gab es über die vergangenen drei Jahre einen Renditeunterschied zwischen Ihren nachhaltigen und konventionellen Anlagelösungen?

Nicht wirklich. Der Unterschied ist minimal, kumuliert im Zehntel-Prozentbereich, und zwar zugunsten der nachhaltigen Anlagelösungen. Unser konsequenter Nachhaltigkeitsansatz geht also nicht zulasten der Rendite. Im Moment entscheiden sich die Kunden bei der Hälfte der Neuanlagen für nachhaltige Produkte.

Ein Privatanleger könnte sein Vermögen ja auch selbst verwalten wollen. Oder warum kann er das eben nicht?

Dagegen spricht schlicht der Aufwand. Wir arbeiten mit wesentlich günstigeren Indextrackern für institutionelle Investoren als ein Privatanleger, der in ETFs investiert. Ausserdem sind unsere Produkte hochgradig diversifiziert.

Bei unserer Anlagelösung, die schon für 10'000 Franken eine professionelle Vermögensverwaltungslösung bietet, bedeutet das, dass wir 2'000 Einzelpositionen in einem Umfang von durchschnittlich 5 Franken pro Position halten.

Klumpenrisiken oder idiosynkratische Effekte können Anleger so nicht treffen. Diese Systematik in der Anlage, die breite Diversifikation und eine ausgesprochen aktive Bewirtschaftung braucht es, um erfolgreich zu sein. Selbst für einen Anleger, der das Know-how dazu hätte, würde das einen enormen Zeitaufwand und höhere Anlagekosten bedeuten.

  • Mehr Informationen zu den mit dem Refinitiv Lipper Group Award ausgezeichneten Anlagelösungen finden Sie hier.

Sandro Merino studierte Physik und promovierte in Mathematik an der Universität Zürich. Seine Laufbahn in der Finanzbranche begann er bei der UBS, wo er von 2000 bis 2012 verschiedene Führungsfunktionen im Wealth Management innehatte. Seit dem 1. Januar 2014 leitet er bei der Basler Kantonalbank in seiner Funktion als Chief Investment Officer das Asset Management des BKB-Konzerns.


Im Video erklärt Sandro Merino den konsequenten Nachhaltigkeitsansatz der BKB