Im Banking sind Bequemschuhe verpönt – mit schmerzhaften Folgen besonders für Bankerinnen. Eine Unternehmerin im amerikanischen Tech-Mekka schafft nun Abhilfe. Dafür hat sie sich sogar Astronauten und Raketenwissenschafter ins Team geholt.

Die Dresscodes mögen im Banking von Haus zu Haus verschieden sein. In einem Punkt stimmen sie alle überein: Bequemschuhe gehen gar nicht.

So sorgte die britische Grossbank Barclays letztes Jahr für Schlagzeilen, als ihr Präsident John McFarlane Flip-Flops aus sämtlichen Büros verbannte.

Bankerinnen, die sich gegenüber rigorosen Kleidervorschriften keine Blösse geben wollen, gehen deshalb weiter auf Nummer sicher: Es wird fleissig gestöckelt, an der Wall Street, an der Londoner Canary Wharf, an der Genfer Rue du Rhône und der Zürcher Bahnhofstrasse. Ganz gleich, dass das Gift für Füsse und Rücken ist.

Stöckel reif für die Disruption

Doch jetzt naht möglicherweise Hilfe, und zwar aus dem kalifornischen Silicon Valley. Dort nimmt die Entrepreneurin Dolly Singh (Bild unten, im Zentrum) für sich und ihr Startup Thesis Couture in Anspruch, den Wohlfühl-Stiletto erfunden zu haben.

Thesis 500

Wie Singh gegenüber der «New York Times» ausführte, haben sich High Heels seit den 1950er-Jahren praktisch nicht mehr verändert. Entsprechend wären sie reif für die Disruption.

Singh, die früher als Talent-Scout für keinen geringeren als Tesla-Bauer Elon Musk in dessen Raumfahrt-Projekt SpaceX wirkte, richtet dazu mit der grossen Kelle an; in ihrem Innovationsteam finden sich ein Raketenwissenschafter und ein ehemaliger Astronaut.

Neues Polyurethan statt altes Eisen

Aus der Raumfahrt stammen auch die Materialien für die Thesis-Schuhe. Statt mit festen Stahl-Kernen arbeitet Singh mit Polyurethan-Komponenten, die ineinander verkeilt werden.

«Structural Interlocking Architecture» heisst das Patent im bestem Valley-Jargon, und soll Thesis nun den Weg in die Schuhschäfte ebnen.

Übrigens: Ganz günstig sind die Highheels ab 900 Dollar nicht gerade – ein Grund mehr, dass die Bankbranche eigentlich zum vielversprechenden Absatzmarkt von Thesis Couture avancieren müsste.