Vor und während der Feiertage wandeln sich Büros in 24-Stunden-Süssigkeitenbuffets. Hier einige Tipps, damit Sie im neuen Jahr nicht die Kleidergrösse wechseln müssen.

Winterzeit ist keine Fastenzeit – schon gar nicht am Arbeitsplatz. Es hat möglicherweise schon Anfang November mit dem immer beliebter werdenden Halloween-Fest begonnen. Der Bürokollege bringt einen ganzen Sack voll mit Süssigkeiten mit, die seinen Kindern zu Hause nicht mehr bekömmlich wären. Im Büro finden sich aber immer dankbare Abnehmer.

So geht es die Wintermonate über weiter: Samichlaus, Weihnachten, Dreikönigstag und später auch noch Ostern. Das Büro mutiert zum Dauer-Buffett mit Schokolade, Kuchen, Guetsli, Käseplättli etc., laufend wieder aufgefüllt durch neue Apéros, Geschenksendungen, Überbleibsel von Chlaus-, Weihnachts- und Jahresfesten. Und durch Bürokollegen, die glauben, sie müssten alles teilen.

Essen als Stresskompensation

Für Gewicht und Willenskraft sind die Wochen und Monate eine harte Probe. Wie die Harvard Business Review in einem Blog weiss, fällt es im Büro schwerer, Süssigkeiten zu widerstehen als anderswo. Druck, Stress und Ärger erhöhen die Anforderungen an die Selbstkontrolle, den Job noch zu erledigen. Dafür steigt der Kompensationsdruck, der in Form der Einnahme von Süssigkeiten abgebaut werden kann.

Es gibt allerdings Wege und anerkannte Strategien, diese Periode der unfreiwilligen Völlerei durchzustehen, ohne die Kleidergrösse anpassen zu müssen.

  1. Setzen Sie sich Ihre persönliche Limite: Bevor Sie jeweils ans Canapé-Buffet treten oder die Praliné-Schachtel attackieren, definieren Sie genau, wieviel Sie wovon essen werden. Es genügt nicht sich einzureden: «Ich esse nicht zu viel davon» oder «Heute halte ich mal etwas zurück». Sagen Sie sich: «Zwei Guetsli sind genug» oder «Ich nehme noch ein Stück vom Kuchen am Nachmittag». Es ist erwiesenermassen einfacher, sich an genaue Mengenbeschränkungen zu halten als an ungefähre.
  2. Bestimmen Sie ein Substitut: Sie haben ihr Guetsli-Limit für heute erreicht. Was tun, wenn Sie die Versuchung dennoch heimsucht? Studien haben gezeigt, dass Verhinderungsstrategien weit erfolgreicher sind, wenn sie ein «anstatt» beinhalten als wenn sie sich auf das «nicht dürfen» konzentrieren. Blosse Unterdrückung kann den gegenteiligen Effekt sogar provozieren oder zumindest die Versuchung noch verstärken. Entscheiden Sie also zuvor, was sie anstatt des Guetslis zu sich nehmen – zum Beispiel einen Schluck Wasser.
  3. Essen Sie mit Genuss: Wer sich Zeit lässt beim Essen verlängert das positive Gefühl, die Erkenntnis eines neuen Geschmacks, die Empfindungen dabei, die sich einstellende Befriedigung. Wer sich einen Happen auf der Zunge zergehen lässt, holt das Maximum aus der Essenserfahrung heraus. Das bedeutet: Aus einem Happen mehrere Bissen machen, gut kauen, nicht essen und sprechen zugleich. In Meetings und Steh-Apéros merkt man gar nicht, welche Mengen man verdrückt. Sich Zeit lassen beim Essen erhöht die Befriedigung dabei – auch dies wurde schon in Studien nachgewiesen.
  4. Betrachten Sie das Ganze als Training für Willenskraft und Selbstkontrolle: Gelingt es ihnen, diese auf dem Gebiet der kulinarischen Feiertags-Genüsse zu stärken, können Sie auch alle Ihre anderen guten Jahresvorsätze leichter umsetzen.