Bank-now: UBS-Tochter verliert Prestigemandat

Der Sportwagenhersteller Porsche krempelt in der Schweiz sein Leasinggeschäft um. Dies gab das Unternehmen am Dienstag in einer Medienmitteilung bekannt.

Ab sofort wird Porsche Financial Services Schweiz (PFSCH) ihr Leasinggeschäft selbst abwickeln – mit Unterstützung von Amag Leasing als operativem Outsourcing-Partner.

Seit 2008 bei Bank-now

Seit dem Jahr 2008 war die auf Konsumkredite und Leasing spezialisierte Bank-now, die im Zuge der Credit-Suisse-Übernahme zu UBS Schweiz gekommen war, hierzulande für das Porsche-Leasing zuständig.

Die Neuausrichtung bedeutet einen strategischen Wechsel: PFSCH nimmt das Leasing neu auf die eigene Bilanz und übernimmt wesentliche Teile der Wertschöpfungskette selbst. Damit will man flexibler auf Kundenwünsche und Händlerbedürfnisse eingehen.

Eigene, flexiblere Angebote

Insbesondere verspricht sich das Unternehmen mehr Spielraum: Auf die dynamischen Veränderungen in der Automobilbranche, insbesondere im Zuge der Transformation zur Elektromobilität und der fortschreitenden Digitalisierung, könne man mit neuen Angeboten und Finanzierungsmodellen reagieren.

«Mit der strategischen Neuausrichtung stärken wir unsere Resilienz in einem zunehmend anspruchsvollen Marktumfeld», wird Dino Minutolo, Geschäftsführer der PFSCH, in der Mitteilung zitiert.

«Keine Angaben»

Die Eigenständigkeit im Leasinggeschäft ermögliche eine eigenständige Produktgestaltung sowie eine engere Verzahnung mit dem Handel. Für die operative Umsetzung setzt Porsche auf die Erfahrung der Amag Leasing, die künftig das Backoffice und die Vertragsabwicklung übernimmt.

Bank-now verliert damit einen prestigeträchtigen Kunden. Was der Weggang von Porsche betriebswirtschaftlich bedeutet, will die Bank nicht sagen: «Bank-now macht über den Geschäftsbericht hinaus keine Angaben zum aktuellen Geschäftsverlauf», schreibt die externe Kommunikationsstelle der Bank auf Anfrage von finews.ch.

Volumen unklar

Die Bank weist darauf hin, dass sie in der Fahrzeugfinanzierung weiter «mit verschiedenen strategischen Partnern» zusammenarbeite. «Zusätzlich kooperiert Bank-now mit markenübergreifenden unabhängigen Garagen und grossen Garagengruppen.»

Und auch bei Porsche gibt man sich bezüglich Volumen des Leasinggeschäfts und künftige Ausgestaltung der Finanzierung zugeknöpft: «Zu Details der Kapitalstruktur sowie zu Volumina äussern wir uns grundsätzlich nicht.»

Trostpflaster

Auf Stufe der UBS Schweiz bleibt immerhin ein Trostpflaster: Das Kreditkartengeschäft von Porsche Financial Services, das im vergangenen Jahr neu aufgestellt wurde (finews.ch berichtete), bleibt weiterhin bei der UBS.

Bank-now ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der UBS Schweiz.

73 Millionen Franken Dividende für UBS Schweiz

Für das Jahr 2024 rapportierte die Bank eine Bilanzsumme von gut 5 Milliarden Franken, ein Eigenkapital von 416,3 Millionen Franken sowie einen Geschäftserfolg von 39,5 Millionen Franken.

Durch eine Entnahme aus den gesetzlichen Gewinnreserven von 43 Millionen Franken konnte eine Dividende von 73 Millionen Franken an die UBS Schweiz ausgeschüttet werden.