China etabliert sich als neue Kunst-Supermacht. Das Reich der Mitte hat sich zum zweitgrössten Kunstmarkt der Welt aufgeschwungen und trotzt dem globalen Rückgang in der Szene, wie der jüngsten Analyse der Schweizer Grossbank UBS zu entnehmen ist. 

China konnte 2023 mit einem Wachstum von knapp 10 Prozent ein Marktvolumen von 12,2 Milliarden Dollar im Kunstmarkt erreichen, wie dem «Art Basel and UBS Global Art Market Report 2024» zu entnehmen ist. Begünstigt wurde dieser Aufschwung durch die massive Erholung nach der Pandemie in der ersten Jahreshälfte befeuert.

Insbesondere auf dem chinesischen Festland profitierten Sammler und Investoren von den aus dem Vorjahr verschobenen Auktionsbeständen, während Hongkong mit seiner Rückkehr zu den umfassenden Messe- und Ausstellungsprogrammen für zusätzliche Impulse sorgte.

Abkühlung in der zweiten Jahreshälfte

Gleichwohl verzeichnete der chinesische Kunstmarkt in der zweiten Jahreshälfte 2023 eine merkliche Abkühlung, ausgelöst durch die verhalteneren Wirtschaftsprognosen.

Währenddessen zeigte sich der globale Kunstmarkt mit einem Minus von 4 Prozent auf etwa 65 Milliarden Dollar von seiner kontraktiven Seite. Experten führen als Hauptgründe für diese Entwicklung die steigenden Zinsen, inflationäre Tendenzen sowie politische Unwägbarkeiten dafür ins Spiel – auch wenn das Transaktionsvolumen und insbesondere der Online-Handel zulegte.

Höchstdotierte Kunstwerke in den USA

Den Spitzenplatz im Kunstmarkt behalten die USA, obwohl auch da die Zahlen um 10 Prozent auf 27,2 Milliarden Dollar sanken und damit unter die Rekordwerte des Vorjahres fielen.

Der amerikanische Markt zeichnet sich laut dem Bericht vor allem durch seine zentrale Stellung im Handel mit den weltweit höchstdotierten Kunstwerken aus.