Raiffeisen Schweiz hat im ersten Halbjahr 2018 einen Gewinnrückgang erlitten, spricht angesichts des Reputationsverlustes im Zuge des Vincenz-Skandals aber von einem guten Ergebnis.

Die Raiffeisen Gruppe muss im laufenden Halbjahr den Verwaltungsrat neu bestellen sowie einen neuen CEO suchen. Die Suche nach einem Nachfolger für den bis Ende Jahr zurücktretenden Patrik Gisel laufe nun mit Hochdruck, teilte Raiffeisen anlässlich der Präsentation des Halbjahresergebnisses mit.

Tatsächlich steht Raiffeisen auch nach dem angekündigten Rücktritt Gisels wegen der schweren Mängel in der Corporate Governance, welche die Finma-Untersuchung der Ära Vincenz festgestellt hatte, nach wie vor in der Kritik. Innerhalb der Genossenschaft gibt es laute Forderungen, Gisel solle per sofort seinen Posten räumen.

Auch weibliche Kandidatin wird gesucht

Die Dringlichkeit, möglichst bald einen neuen CEO präsentieren zu können, spürt der Raiffeisen-Verwaltungsrat nun offenbar stärker. Offenbar wird in der Suche auch gezielt nach möglichen weiblichen Kandidaten gesucht, heisst es in der Mitteilung doch ausdrücklich, es werde eine neue oder ein neuer Vorsitzender der Geschäftsleitung gesucht.

Am kommenden 10. November wird sich auch ein neuer Kandidat für das Präsidium des Verwaltungsrates zur Wahl stellen, nachdem Interims-Präsident Pascal Gantenbein im Juli seine Kandidatur zurückgezogen hat.

Steigende Erträge

Angesichts der massiven Probleme in der Raiffeisen-Spitze spricht die Bank von einem kontrastreichen ersten Geschäftshalbjahr. Der Gewinn sank im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 416 Millionen Franken. Der Geschäftserfolg war ebenfalls leicht rückläufig und sank um knapp 3 Prozent auf 517 Millionen Franken.

Die Bank spricht aber von fast durchgängig steigenden Erträgen, die insgesamt 1'636 Milliarden Franken erreichten, ein halbes Prozent mehr als im Vorjahressemester.

Auf der Kostenseite zeigte sich ein leichter Rückgang. Dies in erster Linie wegen geringerer Investitionen in das neue Kernbankensystem. Raiffeisen aktivierte im ersten Halbjahr auch weniger Beträge aus dem Grossprojekt, was sich auf der Ertragsseite niederschlug.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.25%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel