Das Geschäft mit den Superreichen wollen eine ganze Reihen von Banken forcieren. Sie versprechen sich höhere Margen – auch die Credit Suisse.

Die Finanzkrise hat zwar riesige Vermögenswerte vernichtet, aber offenbar gibt es immer noch so viele Superreiche mit Vermögen über 25 Millionen, dass sich diverse Privatbanken auf sie ausrichten wollen. Die Citi Private Bank hat vor kurzem ihre Europa-Pläne in diesem Metier dargestellt. Auch die Credit Suisse hat ehrgeizige Pläne: Private-Banking-Chef Walter Berchtold sieht sein Institut für das Geschäft mit den Ultra-high-net Worth-Kunden privilegiert. Das Ein-Bank-Modell sei ein grosser Vorteil. «Diese Kunden wollen Zugang zu der ganzen Palette von Produkten und Dienstleistungen und wir können das weltweit anbieten.»

Auch die Reichen wechseln

Die Offensive auf die Superreichen basiert auf der Überlegung, dass viele dieser Kunden von der Performance ihrer Berater in der Finanzkrise dermassen frustriert sind, dass sie wechselfreudiger werden. Ein wichtiger Faktor ist auch der Umstand, dass einige Banken in Probleme geraten sind und deshalb Spitzenleute nach neuen Arbeitgeber Umschau halten. Das CS-Engagement des UBS-Manns Blake Shorthouse als Chef der Vermögensverwaltung für die Superreichen in Europa ist nur ein Beispiel dafür, unterstreicht aber die Ambitionen der Bank in diesem Geschäft.

Wie lukrativ ist das Geschäft wirklich?

Die Vermögensverwaltung mit den Reichsten sei lukrativer als das mit den Reichen, meint die Credit Suisse: 15 bis 20 Basispunkte mehr sollen da drin liegen. In Zeiten des wachsenden Margendrucks könnte sich die Jagd auf die Ultrareichen bezahlt machen. In diesem Zusammenhang zitierte Financial News allerdings eine ältere Studie der UBS: Die Bank war darin zum Schluss gekommen, dass mit den ganz grossen Vermögen 25 bis 40 Basispunkte weniger zu verdienen sei als mit den High Net Worth Individuals. Die Reichsten seien zäher im Verhandeln. Weil sie mehr «Argumente» haben?

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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