Das Retailinstitut legt erste Geschäftszahlen als Bank vor. Sie zeigen allerlei Details zu den Vergütungen des Top-Managements – oder was Postfinance von Kader-Frauen in Teilzeitpensen hält. 

Die Postfinance hat nach der Rechtsform-Umstellung erstmals ihren Geschäftsbericht für das Jahr 2013 publiziert. Der Rapport ist 90 Seiten lang und gespickt mit Geschäftszahlen und Informationen über das neue Finanzinstitut in der Schweizer Bankenwelt.

Aus dem Bericht geht unter anderem hervor, wie viele Franken die VR-Mitglieder 2013 für die 10 Sitzungen verdienten:

  • Verwaltungsratspräsident Rolf Watter: Total: 225'800 (200'000 Honorar, 20'000 Spesen, 5'800 GA 1. Klasse)
  • übrige 7 VR-Mitglieder im Durchschnitt: Total: 83'000 (inkl. Spesen/Nebenleistungen)

Ebenso sind die Bezüge der Geschäftsleitung aufgelistet:

  • Vorsitzender der Geschäftsleitung Hansruedi Köng: 529'176 (375'000 fix, 102'395 variabel, 51'781 Spesen/Nebenleistungen)
  • übrige 9 GL-Mitglieder im Durchschnitt: 337'837 (inkl. Spesen/Nebenleistungen)

Kader in Teilzeitarbeit

Auch die Belegschaft kommt im neuen Geschäftsbericht nicht zu kurz. Die 4'000 Mitarbeitenden profitieren laut Postfinance von gemischten Teams auf allen Hierarchiestufen.

Insbesondere Frauen werden «durch Selbstmarketingkurse gezielt unterstützt». Auch in Kaderpositionen seien Teilzeitmodelle erwünscht, steht dort weiter. 27 Prozent der Frauen im Kader arbeiten bei Postfinance Teilzeit, 11 Prozent sind es bei den Männern. 

Zudem sei das Prinzip «gleiche Funktion, gleicher Grundlohn» selbstverständlich. Insgesamt beträgt der Frauenanteil 54 Prozent, im Kader sind es 30 Prozent. Für ein Finanzinstitut seien das sehr hohe Werte, erinnert das Institut. Postfinance möchte auch in Zukunft den Anteil weiter ausbauen.

Weniger Neugeldzufluss

Zu den Geschäftsergebnissen: Postfinance verbuchte 2013 einen Neugeldzufluss von 4,3 Milliarden Franken. Dies war weniger als im Vorjahr, als noch 9,2 Milliarden Franken zum Institut flossen. Die ihr anvertrauten Kundenvermögen lagen Ende 2013 bei 112 Milliarden Franken, im Vorjahr waren es 104 Milliarden Franken gewesen.

Laut Hansruedi Köng ist der Start auch im neuen Rechtskleid geglückt. Das Betriebsergebnis (EBIT) nach IFRS liegt bei 719 Millionen Franken, nach Finma-Rechnungslegung (RVV) resultierte ein Jahresgewinn von 265 Millionen Franken. Da erstmals ein Jahresabschluss in dieser Form vorliegt, liegen keine Vergleichswerte zum Jahr 2012 vor.

Weniger Kunden

Es scheint schliesslich, dass die Zeit für den grossen Krisenprofiteur langsam vorbei ist. Per Jahresende schenkten 2'888'000 Kundinnen und Kunden Postfinance ihr Vertrauen. Das waren 34'000 weniger als im Vorjahr, als die Anzahl bei 2'922'000 gelegen hatte.

Für das neue Finanzinstitut unter der Leitung von Hansruedi Köng ist in Zukunft vor allem eines wichtig: «Sicherheit und Qualität im Anlagegeschäft kommt vor Gewinnmaximierung», sagte Köng im Interview auf der Website der Postfinance.

 

 

 

 

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