Die Ratingagentur sieht in der Schweiz und in Grossbritannien die Regelwerke zur Abwicklung von Banken am weitesten fortgeschritten. Darum senkt sie das Rating für UBS und Credit Suisse.

Das Rating von Standard & Poor's für den Ausblick auf die UBS und Credit Suisse lautet neu «Negativ». Die beiden Grossbanken sind in Gesellschaft von 13 weiteren Banken in Europa, die ebenfalls tiefer geratet wurden, wie Standard & Poor's am Dienstagabend mitteilte. Darunter sind auch die beiden liechtensteinischen Institute VP Bank und LGT sowie die Deutsche Bank.

Standard & Poor's begründet diesen Schritt damit, dass ausserordentliche staatliche Stützungsmassnahmen wahrscheinlich abnehmen würden, während die Aufseher die Rahmen für die Abwicklung einführten. Das bedeute, dass im Falle einer Pleite nicht mehr die Steuerzahler die Kosten tragen müssten, sondern vor allem die Gläubiger.

Abwicklung wäre nach wie vor grosse Herausforderung

Die Ratings könnten gesenkt werden, falls die Agentur wahrnehme, dass die Unterstützung für vorrangige unbesicherte Gläubiger unter dem neuen Rechtsrahmen weniger vorhersehbar ist, heisst es weiter.

Die Fortschritte bei den Regelwerken für Banken seien in der Schweiz und in Grossbritannien am weitesten fortgeschritten. Trotzdem sei wohl kurzfristig noch davon auszugehen, dass Regierungen in einem Notfall weiterhin die Banken stützen würden.

Banken in Deutschland, Frankreich, Italien betroffen

Die Regulierungsbehörden würden derzeit weiterhin vor grossen Herausforderungen stehen, müsste eine so genannte systemrelevante Bank aufgelöst werden ohne die Stabilität des Finanzsystems zu gefährden.

Von den weiteren europäischen Banken sind auch die ABN Amro, Banca Popolare dell'Emilia Romagna, Bank of Ireland, Banque Internationale, Barclays, Caisse Centrale du Credit Mutuel, Deutsche Pfandbriefbank, ING, KBC und Swedbank von der Ausblickrückstufung durch S&P betroffen.

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