Der Bankenaufseher von New York fordert vom israelischen Finanzinstitut Leumi überraschend 300 Millionen Dollar wegen Steuervergehen. Das sollte auch Schweizer Banken nervös machen.

Benjamin Lawsky (Bild) schlägt wieder zu. Der Leiter der New Yorker Finanzregulierung, der bereits 715 Millionen Dollar von der 2,6 Milliarden-Dollar-Busse der Credit Suisse beanspruchen konnte, knöpft sich jetzt die israelische Bank Leumi vor.

Konkret fordert Lawsky vom Bankhaus 300 Millionen Dollar. Das berichtet der Nachrichtendienst «Bloomberg» unter Berufung auf anonyme Quellen. Ansonsten, so heisst es, werde Lawskys Behörde weiter untersuchen, ob Leumi US-Bürgern bei der Umgehung von Steuern geholfen habe.

Drohkulisse für Schweizer Banken

Das würde Leumi noch mehr in die Bredouille bringen. Denn die Israelis stellten zwar im vergangenen Sommer bereits 254 Millionen Dollar für allfällige Bussen der Amerikaner zurück – und eine Einigung soll auch in Griffnähe sein. Doch nun stellt Lawsky mit seiner separaten, strafrechtlichen Untersuchung diese Pläne gänzlich auf den Kopf.

Das Vorgehen des New Yorker Bankenaufsehers müsste die Schweizer Banken nervös machen. Denn weiterhin sehen sich zehn hiesige Institute von einer Strafklage aus dem US-Justizdepartement bedroht.

Ein gefährlicher Mann

Hinzu kommen die rund 100 Institute, die sich im Rahmen des US-Programms zur Beseitigung des Steuerstreits für schuldig bekannt haben, Amerikanern Beihilfe bei der Steuerhinterziehung geleistet zu haben. Sie alle müssen damit rechnen, auch noch ins Visier Lawskys zu geraten.

Derweil gewinnt dieser an Terrain. Der Chef der New Yorker Finanzgehörde, die erst 2011 gegründet wurde, hat sich vor allem mit der Jagd auf die britische Bank Standard Chartered einen Namen gemacht. Wegen verbotener Geschäfte mit dem Iran zwang er das Institut zu einer Zahlung von 340 Millionen Dollar.

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