Respekt gilt es zu verdienen. Doch die UBS hat in den vergangenen Jahren sehr viel davon verloren. Nun zeichne sich aber ein Meinungsumschwung ab, behauptet UBS-Chef Sergio Ermotti. 

«Gesellschaft und Banker befinden sich stets im Konflikt», sagte UBS-Konzernchef Sergio Ermotti (Bild) in einem Interview mit der Westschweizer Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche» am vergangenen Wochenende. Dieser Konflikt bringe der Beruf quasi mit sich, so Ermotti.

Denn im Bankgeschäft gehe es um Geld und deshalb verspüre jeder eine Hass-Liebe gegenüber seinem Banker, erklärte der UBS-Chef und sagte weiter: «Damit kann ich sehr gut leben, und ich verlange auch nicht dass sich dies ändert.»

Was der 55-jährige Tessiner hingegen einfordert, ist Respekt: «Ich möchte, dass wir für die Qualität unserer Arbeit respektiert werden.»

Viele negative Schlagzeilen

Den Respekt der Gesellschaft hat die UBS in der Finanzkrise, als der Staat die Grossbank vor der Pleite retten musste, tatsächlich weitgehend verloren. Und auch in den Folgejahren sorgte die Grossbank immer wieder mit diversen Manipulationsskandalen, wie beim Libor-Referenz-Zinssatz, für Unmut in der Gesellschaft. 

Respekt zurückgewonnen

Allerdings hat die UBS unter der Ägide von Ermotti auch einiges geleistet. Er baute die Grossbank zu einer Holdingsgesellschaft um. In einer Krise sollte sie nun systemrelevante Teile abspalten können. Und die Bank zählt heute zu den bestkapitalisierten Finanzinstituten der Welt, was die risikogewichtete Eigenkapitalquote betrifft.

Laut Ermotti geniesst die UBS denn auch wieder mehr Anerkennung – zumindest bei den Kunden. «Die Anzahl neuer Kunden, die jeden Monat uns kommt, zeigt mir, dass wird den Respekt zurückgewonnen haben.»

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