Die Credit Suisse hat in der Londoner Canary Wharf mehrere 10'000 Quadratmeter an Bürofläche einem globalen Medienkonzern untervermietet – ein weiteres Signal, dass es mit dem Londoner Finanzplatz abwärts geht.

Umgerechnet fast 28'000 Quadratmeter (300'000 square feet) stehen bei der Credit Suisse (CS) am 5 Canada Square im Finanzdistrikt Canary Wharf bald zur Verfügung. Denn die vorherige Untermieterin die Bank of America Merrill Lynch räumt derzeit die Büros, wie die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) am Montag berichtete. 

Ein neuer Untermieter wurde bereits gefunden. Es handle sich um das amerikanische Medienunternehmen Thomson Reuters, hiess es weiter. 

Dies ist laut dem Bericht der grössten Office-Leasing-Deal im Vereinigten Königreich in diesem Jahr. Der Umzug soll schrittweise erfolgen und bis 2019 abgeschlossen sein. 

Gewinnbringendes Geschäft?

Für die CS könnte sich der Deal mit Thomson Reuters gar als lukratives Geschäft erweisen. Denn laut «Financial Times» dürfte das Medienhaus deutlich mehr als die 40 Pfund pro Quadratfuss bezahlen, welche die CS momentan den Eigentümern bezahlt.

Die Schweizer Grossbank hat den 15-stöckigen Bürokomplex 2003 geleast. Eigentümer ist St. Martins, ein Immobilienfonds der kuwaitischen Regierung.

Exodus aus London

Dass ein Medienunternehmen und nicht ein Finanzinstitut in den Bürokomplex zieht, ist typisch für die derzeitige Entwicklung in der britischen Finanzmetropole.

Denn immer mehr Banken kehren dem teuren London den Rücken und verschieben Arbeitsplätze an günstigere Standorte. Seit Anfang Jahr betreibt die CS Abwicklung (Prime Brokerage), Finanzierung von Finanzgeschäften (Prime Financing) und die Wertpapierleihe (Securities Lending) vom irischen Dublin aus, wie auch finews.ch berichtete.

Mieten werden weiter steigen

Gemäss einem kürzlich erschienen Bericht der Nachrichtenagentur «Bloomberg» steht auch die britische Barclays Bank in Verhandlungen, ebenfalls rund 28'000 Quadratmeter an Bürofläche an die britische Regierung zu vermieten. Laut Barclays-CEO Jes Staley kann die Bank dadurch enorm viel sparen.

Die Mieten in der Canary Wharf dürften im laufenden Jahr um 12,8 Prozent ansteigen. Dies ist mehr als in allen anderen Stadtteilen Londons, wie das global tätigen Immobilienunternehmen Knight Frank errechnete.

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