Der einstige Londoner Händler Kweku Adoboli, welcher der UBS mit seinen verbotenen Transaktionen einen Milliardenverlust einbrockte, kämpft gegen seine Ausschaffung nach Ghana.

Der 36-jährige Kweku Adoboli hat erfolgreich gegen sein Arbeitsverbot gekämpft. Seit Mitte Oktober dürfe er wieder arbeiten, sagt Adoboli im Gespräch mit dem «SonntagsBlick» (Artikel kostenpflichtig). Die Crowdfunding-Kampagne, mit welcher Geld für Adobolis Lebensunterhalt und seine Anwaltskosten gesammelt wird, soll deshalb eingestellt werden, wie weiter zu erfahren ist.

Adoboli hatte 2011 als Trader bei der UBS in London seine tägliche Handelslimite überschritten, die Risiken seiner Trades und das wahre Ausmass seiner Handelspositionen vertuscht. Schliesslich verspekulierte er 2,25 Milliarden Dollar und wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt.

Moralische Frage weggefallen

Er sagt gegenüber dem «SonntagsBlick», dabei keine moralischen Bedenken gehabt zu haben. «Wir mussten ein Ziel erreichen. Wenn es dich zu einem guten Trader macht, Risiken zu akzeptieren, fällt die moralische Frage weg», so Adoboli. Die Kultur in der Bank habe dieses Verhalten angetrieben.

Für diese Kultur macht Adoboli auch den damaligen UBS-CEO Oswald Grübel verantwortlich. «Er wollte, dass wir mehr Risiko eingehen.» Adoboli zu Grübels Rücktritt wegen des Milliardenverlustes: «Für mich geht es nicht darum, Individuen zu bedauern, Ossie Grübel eingeschlossen.»

Kampf gegen Ausschaffung

Adoboli kämpft derzeit gegen seine Ausschaffung nach Ghana. Wenn man es ihm verwehren sollte, gegen die Ausschaffung Einspruch zu erheben, «werden wir beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Berufung einlegen müssen», so Adoboli.

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