Er war ein bekannter Fondsmanager bei Swisscanto – der Front-Running betrieb. Dafür büsste er. Nun startet er seine Karriere neu.

Der Tweet der CFA hatte im April vergangenen Jahres für einige Diskussionen gesorgt: Die Standesorganisation entzog dem CFA-Chartholder Dieter Winet die Mitgliedschaft und machte auch den Grund publik.

Der frühere Fondsmanager von Swisscanto hatte zusammen mit drei Komplizen während mehrerer Jahre Front-Running betrieben und Insiderwissen für Aktiengewinne eingesetzt, wie finews.ch berichtete.

Dieter WinetWinet büsste dafür. Swisscanto stellte ihn wegen Regelverstössen frei, er kam kurz in Untersuchungshaft, das Bezirksgericht Zürich verurteilte ihn und er leistete finanziell Wiedergutmachung. Nun hat Winet einen neuen Job. Wie er per Email mitteilte, stösst er zum Liechtensteiner Immobilien-Asset-Manager Valorize. Er werde dort an Managing Director Martin Meili rapportieren. Die beiden kennen sich von einem weiteren Immobilien-Asset-Manager, der MV Invest, deren Chef Meili war.

Damit gelingt dem Anlage-Experten Winet ein Neustart in eine Karriere, die zuletzt von vielen Wechseln und Unterbrüchen geprägt war.

Guter Ruf als Schweizer Aktien-Experte

Den 2014 von der Zürcher Kantonalbank übernommenen Asset Manager Swisscanto musste Winet, der dort Direktionsmitglied war, Anfang 2009 verlassen. Danach folgten Stationen bei der Schwyzer Kantonalbank, beim Finanzplaner Protip und bei der Granite Investment, wie dem Schweizerischen Handelsregister zu entnehmen ist.

Als Swisscanto-Aktienexperte und Fondsmanager hatte Winet einen guten Ruf genossen. Seine Meinung zu Schweizer Werten tat er auch gerne gegenüber den Medien kund.

Über 1'000 Frontrunning-Transaktionen

Was dabei lange niemand wusste: Von 2004 bis 2009 tätigte Winet insgesamt 1'359 Front-Running-Geschäfte und verdiente daran zusammen mit seinen Komplizen 5,3 Millionen Franken. Winet hatte seine Mittäter jeweils wissen lassen, wann er mit seinen Fonds grössere Transaktionen in Schweizer Aktien tätigte.

Diese investierten vorab in die Titel und profitierten so von den Kursbewegungen. Die Bewegungen fielen schliesslich dem Broker von Swisscanto auf, der Bank Vontobel, welche diese dem Fondshaus meldete.

Verurteilt und gebüsst

Mit dem Fall befassten sich die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) und die Börsenaufsicht. 2009 führte die Zürcher Staatsanwaltschaft Hausdurchsuchungen durch und klagte den Ex-Fondsmanager wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung an.

Im Juni 2016 war Winet dann vom Zürcher Bezirksgericht verurteilt und zu einer Rückzahlung verurteilt worden.

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