Dieser Tage lädt die Schweizer Grossbank UBS zu ihrer viel beachteten China-Konferenz nach Schanghai. Für Aufsehen sorgt dabei vor allem ein Gast der besonderen Art.

Sie erblickte erst im vergangenen Jahr das Licht der Welt, stiehlt aber jetzt schon einer gestandenen Bankerin wie Kathryn Shih die Schau: JiaJia, der erste interaktive Roboter Chinas und Stargast bei der «UBS Greater China Conference 2017» am Montag in Schanghai.

Shih, ihres Zeichens Präsidentin der Schweizer Grossbank UBS in der Region Asien-Pazifik, hatte das Robogirl auf die Bühne gebeten, um vor rund 2'000 Gästen die noch bis am Freitag dauernde Konferenz zu eröffnen. Am Anlass, der als wichtigster Investoren-Event Asiens gilt, sprechen unter anderem UBS-Präsident Axel Weber, der frühere britische Premierminister David Cameron und Wu Qing, der Präsident der Schanghaier Börse.

50 Millionen neue Arbeitsplätze

Das Publikum dürfte am Montag aber nur Augen für JiaJia gehabt haben, die in traditioneller Tracht auftrat. Aus Sicht der UBS ist die Roboter-Dame ein Beweis dafür, dass der Künstlichen Intelligenz (KI) eine grosse Zukunft bevorsteht. Laut der Grossbank soll die Technologie in den nächsten zehn Jahren weltweit bis zu 50 Millionen neue Arbeitsplätze schaffen.

Die UBS selber hat dazu diverse Experimente eingeleitet: den Chatbot Rose etwa, oder den Emotionadvisor, der Kunden die Wünsche aus dem Gesicht abliest. 

Wie finews.ch-Redaktion in Selbsttests (hier und hier) festgestellt hat, gestaltet sich die Konversation mit der UBS-KI aber noch etwas holprig und könnte der Grossbank fürs Erste auch Spott eintragen.

«Wie kann ich dienen, Gebieter?»

Dasselbe gilt für Cyborg JiaJia, die bei ihrer Lancierung im letzten April reichlich Kritik einstecken musste. So wurde die unterwürfige Art gerügt, welche die Roboterin gegenüber ihren (männlichen) Programmierern an den Tag legt. Sätze wie «Wie kann ich Euch dienen, Gebieter» deuten daraufhin, dass auch an der künstlichen Emanzipation von JiaJia gearbeitet werden müsste (siehe Video unten).

Ansonsten droht der erste interaktive Roboter Chinas als Männerphantasie abgestempelt zu werden. So wie das 50’000-Dollar-teure Roboter-Double der Schauspielerin Scarlett Johansson, das sich ein Hongkonger Designer bauen liess (siehe Video unten).

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