Das Zürcher Startup Loanboox stösst in einen weiteren Markt vor. Nachdem es bisher Banken Konkurrenz machte, will es die Institute nun mit einem neuen Angebot umarmen.

Während viele Fintech-Firmen auf die breite Masse setzen, sucht Loanboox sein Glück in der Nische. Und das mit einigem Erfolg: Die Zürcher Jungfirma unternahm es, das Brokerage für Finanzierungen der öffentlichen Hand in der Schweiz zu digitalisieren – und zählte auf ihrer Plattform vier Monate nach dem offiziellen Start über 1 Milliarde Franken an angefragten Finanzierungen, wie finews.ch exklusiv berichtete.

Nun wagt sich das von Chef Stefan Mühlemann letzten September lancierte Unternehmen bereits in die nächste Nische vor. Wie einer Mitteilung vom Dienstag zu entnehmen ist, will die Fintech-Firma nun die Refinanzierung von Banken mit ungesicherten Darlehen «revolutionieren».

Per Telefon und Chat

Die ersten Finanzierungsanfragen im Interbankenhandel sind dem Unternehmen zufolge bereits aufgeschaltet. Das Volumen betrage rund 40 Millionen Franken, sagte Mühlemann auf Anfrage von finews.ch.

Laut Loanboox handelt es sich beim Interbankenhandel um ein ganz neues und unangetastetes Geschäftsfeld, welches bis anhin «offline» von Brokern dominiert wurde. Transaktionen werden per Telefon oder über spezielle Chats abgewickelt; im Repogeschäft mit durch Pfand abgesicherten Darlehen sind bereits Plattformen aktiv.

Dem Zürcher Fintech zufolge stufen diverse Kreditinstitute den Interbankenhandel als intransparent, teuer, langsam und unsicher ein. Dies hätten Gespräche mit hiesigen Banken ergeben, die trotz Konkurrenz im Finanzierungsgeschäft offenbar die Nähe von Loanboox suchen.

Schon 25 Banken aktiv

Auf der Plattform der Zürcher Firma sind nach eigenen Angaben heute schon mehr als 25 Banken aktiv und haben schon fast 100 Angebote abgegeben. Nun können sie das gleiche System auch für die eigene Refinanzierung nutzen.

Ob dies einen weiteren Wachstumsschub nach sich zieht, muss sich weisen. Mittlerweile berichtet Loanboox über 1,77 Milliarden Franken an angefragten Finanzierungen – davon seien 1,4 Milliarden Franken finanziert worden. Über die tatsächlich abgeschlossenen Deals macht das Fintech weiterhin keine Angaben.

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