Die BNP Paribas hat vergangenes Jahr für ihr Schweizer Geschäft strategische Exits beschlossen. Das Resultat für die bedeutende Auslandsbank ist ein krachender Verlust. Damit ist das Institut noch nicht aus dem Schneider.

Es hatte sich bereits mit dem Resultat für das erste Halbjahr 2020 abgezeichnet: Da hatte die BNP Paribas (Schweiz) einen Verlust von knapp 125 Millionen Franken erlitten. Wertberichtigungen waren der Hauptgrund dafür gewesen. Einen massiven Personalabbau hatte das Institut zudem angekündigt: Von rund 1'400 Stellen würden 250 wegfallen.

Am Dienstag hat die Schweizer Einheit der französischen Grossbank nun ihren Jahresbericht veröffentlicht. Der Verlust fürs gesamte Jahr 2020 beläuft sich demzufolge auf 361,5 Millionen Franken. Als Hauptgrund nennt die Bank den Ausstieg aus der Rohstoffhandels-Finanzierung. Dieser zog happige Wertberichtigungen auf Zinsprodukten sowie Verluste von knapp 400 Millionen Franken nach sich.

Immerhin solide finanziert

Zum Vergleich: die Einkünfte von BNP Paribas (Schweiz) beliefen sich 2020 auf 421 Millionen Franken. Die Bank beruhigt im Bericht mit dem Hinweis auf die solide Eigenkapital-Quote von 19,8 Prozent.

Der Umbau von BNP Paribas betraf auch das Wealth Management; ein Bereich, worauf sich das Institut künftig konzentrieren will. Dort schloss die Auslandsbank Anfang 2020 ihre Filiale in Basel und transferierte das Geschäft nach Zürich. Neun Angestellte waren von der Schliessung betroffen.

Stellenabbau und Kostensenkungen

BNP Paribas baute letztes Jahr insgesamt 200 Stellen ab; damit bleiben gemäss früheren Angaben noch 50, die wegfallen sollen. Die Kosten sanken im Zuge der Restrukturierungen um gut 10 Prozent auf auf 419 Millionen – die Bank ist also diesbezüglich noch nicht aus dem Schneider.

Ihren neuen Fokus auf Wealth Management, Corporate und Investmentbanking wird BNP Paribas (Schweiz) schärfen müssen. Noch sinken dort die Einkünfte schneller als die Kosten.

Vermögensabfluss im Wealth Management

Im Wealth Management gelang es der Bank 2020 nicht wie anderen Instituten, die durch die Coronakrise verursachten Marktturbulenzen in Erlöse umzumünzen. Die Kundenvermögen sanken von 30 auf 28,2 Milliarden Franken ab. Dabei zogen Kunden rund 400 Millionen Franken ab, 1,4 Milliarden Franken gingen wegen schlechter Performance sowie Währungseffekten verloreb.

Im Jahresbericht räumte CEO Monique Vialatou ein, der Strategiewechsel habe die Bank hart getroffen. Aber 2020 sei nicht alles schlecht gelaufen. Das Corporate- und Investmentbanking habe während der Covid-19-Krise Kundenbedürfnisse sehr gut mit Finanzierungslösungen bedienen können.

Zudem habe BNP Paribas auch am Covid-Hilfskreditprogramm des Bundes teilgenommen. Das Institut starte nun eine neue Strategiephase bis 2025, in welcher die beiden Geschäftsbereiche wieder wachsen sollen.

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