Die französische Grossbank BNP Paribas investiert hohe Beträge in Digitalisierung und Innovationen – auch in der Schweiz. Hier arbeiten rund 200 Angestellte am Banking der Zukunft.  finews.ch war vor Ort.

Seit zwei Jahren hat die BNP Paribas Gruppe eine Digitalisierungs- und Innovationsoffensive gestartet mit zweierlei Ziel: Prozesse kostengünstiger zu gestalten und somit freie Kapazitäten für die eigentliche Kerntätigkeit der Bank, die Beratung, zu schaffen. Zum anderen, die wahren Bedürfnisse der Kunden zu heben und in entsprechende digitale Lösungen zu giessen.

«Dafür hat die Bank 3 Milliarden Euro bis 2020 budgetiert», sagt Geoffroy Bazin, CEO BNP Paribas Schweiz, am Mittwoch anlässlich des Anlasses «Swiss Next», wo das Finanzinstitut Einblicke in diverse hauseigene Projekte gewährte.

Schweiz als digitales Laboratorium

In den vergangenen zwei Jahren hat die BNP Paribas weltweit 25 interne Labs und diverse Inkubatoren aus der Taufe gehoben, wo die Belegschaft aus unterschiedlichen Bereichen an Digitalisierungsprojekten tüftelt, wie die Innovationschefin von BNP Paribas, Isabelle Jacob-Nebout (Bild unten), erklärte.

BNP JacobNebout 500
(Bild: Caroline Minjolle/Lunax)

Eigenen Angaben zufolge sind allein in der Schweiz über 200 Mitarbeiter von insgesamt 1'450 in Projekte involviert. Die Schweiz fungiert denn auch als das digitale Laboratorium innerhalb der Gruppe.

In diesem Kontext hat die französische Grossbank unter anderem ein Programm für Mitarbeiter lanciert, in dem sich jeder mit einer guten Idee bei einem dafür eigens eingerichteten Komitee bewerben darf. Reüssiert er, erhält er zwischen einem halben und drei Arbeitstage pro Woche Zeit, das Projekt mit dafür geeigneten Mitarbeitern innerhalb von drei Monaten umzusetzen.

Nach dem Prinzip von Jeff Bezos

Die Teams werden dabei nach dem von Amazon-Gründer und CEO Jeff Bezos entlehnten Pizza-Prinzip organisiert. Will heissen: Aus diversen Bereichen der Bank wird eine überschaubare Anzahl an Mitarbeitern ausgewählt, um gemeinsam mit dem Kunden, das Projekt zum Fliegen zu bringen.

In der Zwischenzeit hat die BNP Paribas diverse interne Inkubatoren und Projekte gebildet, die sich in der Proof-of-Concept-Phase befinden oder demnächst lanciert werden. Hier eine Auswahl:

  • Design Factory: Dabei handelt es sich um eine interne Tüftlerwerkstatt in Genf. Kürzlich hat das Team eine auf Textnachrichten basierten Finanzservice namens «Stay Advised» entwickelt. Demnach erhält der Kunde eine Nachricht über eine spezifische Anlagemöglichkeit. Und der Kunde entscheidend anschliessend, ob er mehr darüber erfahren will.

  • MyCollat: Ein weiterer auf der Blockchain-Technologie basierender Dienst bietet die BNP im Bereich Rohstofffinanzierung an. Das System, genannt «MyCollat», vereinfacht den Informationsfluss und die Abwicklung von Rohstoffgeschäften zwischen den Parteien.

  • Robotic Process Automation: Grundsätzlich versucht BNP Paribas in einem ersten Schritt simple Prozesse zu automatisieren. Dafür hat sie einen virtuellen Assistenten geschaffen, der manuelle Arbeitsschritte eigenständig erledigt. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch komplexere Prozesse automatisiert werden.

  • MyLegal: Hier soll die Interaktion über eine digitale Schnittstelle zwischen dem Front Office und der Rechtsabteilung verbessert werden.
Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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