UBS-Whistleblower Bradley Birkenfeld zieht gegen die Schweizer Grossbank UBS wieder ins Feld. Dieses Mal geht es um Rechthaberei – und erneut um Millionen.

Bradley Birkenfeld befindet sich auf einem persönlichen Kreuzzug gegen die UBS. Kürzlich hat der amerikanische Whistleblower, dank dessen Informationen die USA ihr Steuerverfahren gegen die Grossbank im Jahr 2009 führten konnten, ein Buch veröffentlicht: «Lucifer's Banker: The Untold Story of How I Destroyed Swiss Bank Secrecy», zu Deutsch «Des Teufels Banker».

Das mit einigem Trommelwirbel angekündigte Buch sollte weitere brisante Informationen über Methoden der UBS und Zuwiderhandlungen gegen Regeln und Gesetze enthalten sowie – in der deutschen Version – auch die Namen Tausender von UBS-Kunden.

Behauptungen und Lügen

Das Erdbeben ist nach der Veröffentlichung ausgeblieben, aber Birkenfeld und die UBS haben sich in den vergangenen Monaten PR- und Kommunikationsscharmützel geliefert.

So hatte die UBS etwa auf das Buch reagiert, indem sie Birkenfelds Aussagen als «unbegründete Behauptungen» abtat und ihn als Mann beschrieb, der «der in den USA unter anderem wegen Belügens der US-Behörden rechtskräftig verurteilt wurde».

20 Millionen Dollar wegen übler Nachrede

Birkenfeld hält diese Aussagen für «böswillig» – und zieht jetzt gegen die Bank vor Gericht, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet. Zu Beginn der Woche hat der Amerikaner, der für seine Whistleblower-Informationen von der US-Steuerbehörde 104 Millionen Dollar erhielt, in New York gegen die UBS eine Klage wegen übler Nachrede eingereicht. Er fordert von der Bank, für die er zwischen 2001 und 2005 in Genf gearbeitet hatte, 20 Millionen Dollar.

Die UBS führe eine internationale Kampagne, um seine Anstrengungen zu unterbinden, die jahrzehntelangen Verfehlungen der Bank an die Öffentlichkeit zu bringen. Namentlich erwähnte Birkenfeld auch Peter Stack, den Medienchef von UBS Americas.

Birkenfeld als Whistleblower-Mentor

Tatsächlich hatte die «New York Post», welche die Aussagen der UBS zu Birkenfeld übernommen hatte, den Inhalt nachträglich noch geändert. Birkenfeld sei nie wegen Falschaussagen oder Lügen in den USA verurteilt worden.

Der 53-Jährige sass aber eine Strafe wegen Beihilfe zur Steuerflucht ab. Inzwischen sieht sich Birkenfeld als Whistleblower-Mentor. Er wolle Informanten helfen, um «Müll, Betrug und Korruption in Regierungen und auch in Unternehmen auszulöschen.»

In Frankreich sagte er gegen die UBS aus. Dort wird gegen die Grossbank nun ein Strafverfahren wegen Steuerbetrug und Geldwäscherei eingeleitet, nachdem Vergleichsverhandlungen gescheitert sind.

Die UBS kommentierte den Eingang der Klage Birkenfelds nicht.

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