Auch sieben Jahre, nachdem er zum bestbezahlten Whistleblower aller Zeiten wurde, ist Bradley Birkenfeld noch streitlustig. Neben der UBS richtet sich sein Eifer auch gegen die US-Regierung.

In der Schweiz dürfte der ehemalige UBS-Banker Bradley Birkenfeld nicht überall willkommen sein. Seine Aussagen gegenüber den US-Behörden haben entscheidend dazu beigetragen, dass das Schwarzgeld-Geschäftsmodell der hiesigen Banken Geschichte ist, die UBS brachte er an den Rand des Abgrunds.

Unter Whistleblowern ist der Amerikaner hingegen ein Rockstar: Niemand bekam jemals mehr Geld für einen Tipp an die Behörden als Birkenfeld, der über 75 Millionen Dollar einsackte – nach Steuern.

Wie eine Berühmtheit

Entsprechend konnte er sich jüngst an einer Konferenz einer Stiftung zur Unterstützung von Whistleblowern feiern lassen. Wie eine Berühmtheit sei er dort behandelt worden, schrieb The National Whistleblower Legal Defense & Education Fund auf seiner Website.

Birkenfelds Beispiel rief Nachahmer auf den Plan, die zuvor nicht in Betracht gezogen hätten, ihre Karriere für einen Tipp an die Behörden zu riskieren, sagt Whistleblower-Anwalt Stephen Kohn in einem Video des Reporters Brian Ross. Das sei auch die hohen ausgezahlten Summen wert, sagte dieser: «Um die wirklich dicken Fische zu fangen, braucht es hohe Belohnungen.»

Wie viele seitdem seinem Beispiel gefolgt sind, zeigen die Zahlen: Allein 2018 verhalfen Whistleblower der amerikanischen Steuerbehörde IRS zu 1,4 Milliarden Dollar in Bussen und Beschlagnahmungen. Davon gingen 300 Millionen an die Informanten.

Birkenfeld selbst lebt in Saus und Braus, seitdem er den Scheck vom IRS bekam. Das erste, was er mit seinem plötzlichen Reichtum kaufte, war ein Porsche Cayenne, wie er im gleichen Video erzählte. Er hat Immobilien auf mehreren Kontinenten.

Korrupte US-Behörden

Doch aufs Altenteil zurückziehen will sich Birkenfeld keinesfalls. Neben mehreren Steuerhinterziehern, welche seiner Aussage nach beim ersten Mal nicht erwischt wurden, hat er auch das US-Justizdepartement im Visier.

Er habe nach seiner Unterstützung für die Behörde zu Unrecht ins Gefängnis gemusst, die Administration des damaligen US-Präsidenten George W. Bush sei allerdings korrupt gewesen. «Ich habe mehr Geld zurück nach Amerika gebracht als irgendein Amerikaner in der Geschichte», sagte er.

Nun will er sein Geld und sein Wissen dafür einsetzen, dass die Behörden zur Verantwortung gezogen werden: «Ich hätte nie ins Gefängnis sollen, schliesslich war ich derjenige, der einen jahrzehntelangen Milliardenbetrug hat auffliegen lassen».

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.46%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.56%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.26%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.12%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel