UBS-Präsident Axel Weber hat an der Generalversammlung die Vergütungspolitik der Grossbank gerechtfertigt. Einen versteckten Seitenhieb gegen die Credit Suisse konnte er sich nicht verkneifen.

An der Aktionärsversammlung der UBS in Basel ist Verwaltungsratspräsident Axel Weber vertieft auf die in der Schweiz laufende Salär- und Bonusdiskussion eingegangen.

Webers Eröffnungsstatements am Donnerstag hatten einen präventiven Charakter. Zwar zahlte die UBS für das Jahr 2016 die höchsten Entschädigungen in der Schweiz überhaupt. Weber ist mit seinen 6,07 Millionen Franken Spitzenverdiener unter den Verwaltungsräten und UBS-CEO Sergio Ermotti mit 13,7 Millionen Franken der am besten verdienende operative Manager der Schweiz.

Bonus-Pool sei tiefer

Doch ist die UBS – ganz im Gegensatz zur Credit Suisse – von den Lohndiskussionen bislang weitgehend verschont geblieben. Allein der der Schweizer Aktionärsberater Actares opponiert gegen die Boni in der UBS, sie seien im Verhältnis zum Jahresgewinn viel zu hoch.

Weber ging auf die Kritik nicht detailliert ein, wies gemäss Redetext aber darauf hin, dass der Bonuspool für die UBS-Angestellten im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent gesenkt wurde. Nachrechnungen zeigen, dass Ermottis Gesamtlohn sich hingegen nur um rund 4 Prozent senkte. Webers Salär stieg 2016 sogar leicht an.

Seitenhieb an die Credit Suisse

Der Bonus-Pool habe sich im Vergleich zum Vorjahr tieferen Resultat reduziert, sagte Weber aber und fügte an: «Unser Vergütungssystem funktioniert also und reagiert auf die jeweilige Geschäftsentwicklung».

Der Satz lässt sich durchaus als Seitenhieb auf die Credit Suisse (CS) verstehen. Die Rivalin und ihr Verwaltungsratspräsident Urs Rohner sind von Aktionären heftig angegriffen worden, nachdem die CS trotz eines erneuten Milliardenverlustes die Boni für Manager und wichtige Mitarbeiter erhöht hatte. An der CS-Generalversammlung nahmen die Aktionäre den Vergütungsbericht nur knapp an.

Plädoyer für marktgerechte Löhne

Der UBS droht solches Ungemach zwar nicht. Weber wandte sich dem Thema aber dennoch intensiv zu, wiederholte aber auch Bekanntes: Er könne die Diskussionen um die Höhe der Saläre und Boni in der Schweiz nachvollziehen. Doch müssten aus seiner Sicht die Vergütungen in der UBS marktgerecht sein, um den langfristigen Erfolg sicherstellen zu können.

Der UBS-Verwaltungsrat bemühe sich dabei stets, ein angemessenes Gleichgewicht zu finden. «Wichtig für uns ist, dass die erbrachte Leistung belohnt wird und dass eine Balance zwischen den Mitarbeitenden und Ihnen als Aktionären erreicht wird.»

Hohe Ausschüttungsquote

Entsprechend wies Weber im Anschluss an diese Äusserung auf die vorgesehene Dividende von 60 Rappen hin. Dies entspreche einer Ausschüttung von 71 Prozent des Reingewinns. Weber betonte, dies sei das dritte Jahr in Folge, dass die UBS ihrem Bekenntnis folge, mindestens die Hälfte des Reingewinns als Dividende auszuzahlen.

Die CS hat erst jetzt zum Bekenntnis gefunden, den Aktionären regelmässig eine Bardividende zu zahlen und die Ausschüttungsquote zu erhöhen.

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