Die Luzerner Kantonalbank hat ihren Semestergewinn 2017 deutlich gesteigert – vor allem dank des Zinsengeschäfts. Diese Abhängigkeit will die Bank mit zusätzlichen Ertragspfeilern schmälern.

Im vergangenen Semester hat die Luzerner Kantonalbank (LUKB) einen Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft von 169,7 Millionen Franken erzielt. Das entspricht einem Plus von 9,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahressemester, wie die LUKB am Dienstag mitteilte.

Die Kundenausleihungen sind in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 2,4 Prozent auf total 27'459 Millionen Franken angewachsen. Davon sind 87 Prozent hypothekarisch gedeckt.

«Wir konnten dank einzelner Grossgeschäfte – insbesondere kurzfristiger Wohnbaufinanzierungen – zusätzlich wachsen. Der Wettbewerb um attraktive Kundenausleihungen ist jedoch sehr intensiv», kommentiert Daniel Salzmann den aktuellen Hypothekarmarkt.

LUKB setzt auf «Strukis»

Deswegen und aufgrund des Negativzinsumfelds wolle die Bank die Abhängigkeit vom Zinsgengeschäft verringern und die Ertragsbasis verbreitern, hiess es weiter.

Dazu hat die LUKB ihr Anlageangebot mit neuen Produkten ergänzt und ist daran, ein neues Kompetenzzentrum für Strukturierte Produkte aufzubauen. «Wir wollen ab dem ersten Semester 2018 unsere selbst emittierten Strukturierten Produkte hauptsächlich bei anderen Banken, externen Vermögensverwaltern und institutionellen Kunden platzieren. Der aktive Vertrieb wird sich dabei auf die Schweiz beschränken», erklärt Salzmann diesen strategischen Schritt der LUKB.

Personalausbau geplant

Der Aufbau des Kompetenzzentrums für Strukturierte Produkte sowie zahlreiche strategische Projekte bringen auch eine Aufstockung des Personalbestandes mit sich.

Bis zum 30. Juni 2017 nahm der teilzeitbereinigte Personalbestand der LUKB auf 983,3 Pensen zu und dürfte bis Jahresende weiter ansteigen (Vorjahresende 980 Pensen), so die Mitteilung.

Die höheren Pensenzahlen wirken sich auf den Personalaufwand mit 75,6 Millionen Franken aus (plus 6,4 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016). Zusammen mit leicht höheren Abschreibungen auf Projekten und Liegenschaften nahm der Geschäftsaufwand im Vergleich zum Vorjahressemester um 5,9 Prozent auf 112,2 Millionen Franken zu.

Gewinnprognosen erhöht

Die LUKB liegt eigenen Angaben zufolge bei allen quantitativen Zielgrössen, die sie in ihrer Strategie 2020@LUKB definiert hat, innerhalb der angestrebten Bandbreiten.

CEO Salzmann, der die Bank seit 2014 führt, zeigt sich auch zuversichtlich mit Blick auf das zweite Semester 2017: «Bestärkt durch den Erfolg im ersten Halbjahr 2017 und unter den aktuellen Rahmenbedingungen streben wir für das Jahr 2017 einen Konzerngewinn zwischen 192 und 197 Millionen Franken an. Damit erhöhen wir die Gewinnprognose um 5 Millionen Franken gegenüber der Vorhersage im April 2017».

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