Die Credit Suisse will in der letzten Runde des Turnarounds noch einen Zacken zulegen. Und Chef Tidjane Thiam erklärt am Investorentag erstmals, warum sich die Aktionäre auf die Zeit danach freuen können.

Vor den Investoren in London läutet Tidjane Thiam am heutigen Donnerstag den Endspurt seiner dreijährigen «Strategieanpassung» ein. Anders als letztes Jahr an gleiche Stelle muss der CEO der Credit Suisse (CS) keine Ziele zurücknehmen. Im Gegenteil.

Wie aus einer Mitteilung der zweitgrössten Schweizer Bank hervorgeht, sieht sich die CS gar in der Lage, diverse Wegmarken zu übertreffen – gerade, was das Sparen angeht. So will die Bank das Kostenbasis-Ziel von 18,5 Milliarden Franken für 2017 unterbieten; 2018 sollen die Ausgaben folglich unter die anvisierten 17 Milliarden Franken gesenkt werden.

Von Aufspaltung keine Rede

Zwischen 2019 und 2020 will Thiam dann mit einer Kostenbasis von 16,5 bis 17 Milliarden Franken geschäften, wie die Bank ankündigte. Tatsächlich lechzen die Investoren zu erfahren, was nach dem Turnaround kommt.

Das weiss der CS-CEO nur zu gut und machte weitere Angaben: Von einer Aufspaltung der Bank ist keine Rede – «unsere Strategie funktioniert», wie Thiam am Donnerstag festhielt. Die CS hält an den Pfeilern Investmentbank und Vermögensverwaltung fest, wobei letzterem Geschäft künftig 20 Prozent des angesammelten Kapitals als Reinvestition zukommen sollen.

Sonderdividenden und Aktienrückkäufe

Weitere 30 Prozent sollen in die Stabilisierung der Bilanz fliessen, während die restlichen 50 Prozent den Aktionären zugute kommen sollen, primär via Sonderdividenden und Aktienrückkäufen.

Zwischen 2018 und 2020 strebt die CS zudem auf Übergangssicht eine Kernkapital-Quote von 12,5 Prozent an, um damit den Ende 2019 gültigen Basel-III-Regeln zu entsprechen, wie es weiter hiess.

Fürs kommende Jahr verlangt Chef Thiam zudem Folgendes von seinen Divisionen:

  • In der Division International Wealth Management wird am Vorsteugergewinn-Ziel von 1,8 Milliarden Franken festgehalten. Anlässlich der Strategienanpassung vom Oktober 2015 strebte Thiam ursprünglich 2,1 Milliarden Franken an.
  • In der wichtigen Wachstums-Region Asien-Pazifik bleibt das Vorsteuergewinn-Ziel bei 1,6 Milliarden Franken. Erhöht wird hingegen das Gewinnziel für die dortige Vermögensverwaltung von 700 auf 850 Millionen Franken.
  • Im Handelsgeschäft Global Markets wird eine Rendite von 10 bis 15 Prozent auf regulatorischem Kapital bestätigt.
  • In der Division Investment Banking & Capital Markets wird eine Rendite auf regulatorischem Kapital von 15 bis 20 Prozent angestrebt.
  • Der Vorsteuerverlust in der Abwicklungseinheit (SRU) soll nach 2018 nochmals deutlich sinken, und zwar von 0,8 auf 0,5 Milliarden Dollar .
  • Belassen wird das Gewinnziel der Schweizer Universalbank von 2,3 Milliarden Franken per Ende 2018, obschon die Sparte zuletzt deutlich an Tempo einbüsste.
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