Scalable Capital ist die Robo-Advisor-Erfolgsstory und seit kurzem auch in der Schweiz präsent. Co-CEO Erik Podzuweit sagt im Interview mit finews.ch-TV, warum vor allem Banker Kunden werden.

«Erfahrungsgemäss haben Banker wenig Zeit und Lust, sich mit ihren eigenen Finanzen zu beschäftigen», sagt Erik Podzuweit, Co-Gründer und Co-CEO des deutschen Robo-Advisors Scalable Capital im Interview mit finews.ch-TV.

Podzuweit muss es wissen: Er war selber Goldman-Sachs-Banker, bevor er vor gut zwei Jahren zusammen mit Florian Bruckner und Stefan Mittnick den digitalen Vermögensverwalter gründete und innert kurzer Zeit zum führenden Robo-Advisor in Deutschland und Mitteleuropa aufbaute.

«Smart busy professionals»

Scalable Capital verwaltet inzwischen 600 Millionen Euro von über 20'000 Kunden und ist mit seinem Angebot seit Beginn dieses Jahres auch in der Schweiz präsent. Rund 4'000 davon sind Banker – und das ist laut Podzuweit durchaus gewollt.

«Wir sprechen gezielt die Kundengruppe 'smart busy professionals' an. Das sind Leute, die sowohl zahlen- als auch software- und technikaffin und im allgemeinen sehr digital unterwegs sind.» Banker seien zudem aus Compliancegründen in der Verwaltung ihres eigenen Geldes stark eingeschränkt.

«Die meisten sind keine richtigen Robo-Advisor»

«Darum geben sie das gerne ab und mandatieren die Verwaltung an uns», sagt Podzuweit. Neben Bankern tun dies spezifisch auch Ingenieure und Informatiker – Kundengruppen, welche Scalable Capital nun auch in der Schweiz abholen will.

Dass der hiesige Markt mit Robo-Advisorn bereits gut gesättigt ist und Schweizer insgesamt – wie die Deutschen – eher Digitalmuffell sind, soll Scalable Capital davon nicht abhalten. «Es gab in Deutschland etwa zwei Dutzend Robo-Advisor, als wir starteten. Und wir haben uns ganz gut durchgesetzt», sagt Podzuweit.

Der Grund: «Die meisten unserer Mitbewerber sind keine richtigen Robo-Advisor». Bei vielen sei im Gegensatz zu Scalable Capital der Anlage- und Investmentprozess nicht vollständig automatisiert.

Larry Fink gab grünes Licht

Zum Erfolg von Scalable Capital hat sicherlich auch ein prominenter Investor beigetragen: Seit Juni 2017 ist Blackrock Minderheitsaktionär. Dabei habe CEO und Chairman Larry Fink nach einem Treffen im Zürcher Hotel Dolder höchstpersönlich den finalen Entscheid für das Investment gefällt.

Ein weiterer Meilenstein von Scalable Capital war,  die deutsche ING DiBa als Kooperationsbank an Bord zu holen. In nur vier Monaten flossen dem Robo-Advisor anschliessend 330 Millionen Euro Kundengelder zu.

Ein Erfolg, den Podzuweit in der Schweiz wiederholen möchte. «Wir sind gegenüber Kooperationen mit Schweizer Banken sehr aufgeschlossen und führen bereits Gespräche», so der 30-Jährige.

Sehen Sie hier das ganze Interview mit Erik Podzuweit

 

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