Öffentlich bekannt sind Truewealth, Selma Finance und Elvia eInvest. Darüber hinaus gibt es derzeit nur wenige weitere unabhängige Robo-Advisors. Unsere Technologieplattform ist insbesondere attraktiv für die unabhängigen Online-Vermögensverwalter oder industriefremde Anbieter. Eine Schweizer Grossbank wird unsere Technologie leider kaum verwenden wollen.

«Der Markt ist noch nicht gesättigt»

Im laufenden Jahr ist das Ziel, drei bis fünf neue Abnehmer unserer Technologieplattform zu gewinnen. Damit können wir unser Geschäftsmodell weiter skalieren.

Aber gibt das der Schweizer Markt überhaupt her?

Der Markt ist noch nicht gesättigt. Der Trend der digitalen Vermögensverwaltung ist jung. Wir werden in Zukunft sehr viel mehr Angebote sehen. Ich bin auch überzeugt, dass immer mehr Etablierte ihre Vermögensverwaltung neben ihrem traditionellen Geschäft auch digital  anbieten werden – nicht zuletzt aus Diversifikationsgründen.

Hinzu kommt: Was wir heute als Robo Advisory betrachten ist Robo Advisory 0.1. Künftig werden wir von rein passiven Anlagestrategien in aktive wechseln und weit holistischere Angebote sehen, die auch erfolgreich sein werden. Dann wird sich auch der Kunde bewegen. Im Moment ist er träge und wenig kostensensitiv.

Was ist in Sachen Innovation von Saxo Bank zu erwarten?

Wir haben dieser Tage die neue Plattform SaxoTraderPro lanciert und werden auch unseren digitalisierten und automatisierten Anlageprozess, Saxoselect, weiter verfeinern. Für uns ist es vor allem wichtig, näher an die Wertschöpfungsketten zu gelangen...

...und diese aufbrechen?

Durchaus. In der Europäischen Union ist seit Anfang Jahr die Regulierung PSD2 in Kraft, welche den Banken vorschreibt, die Kundenschnittstelle gegenüber Drittanbietern zu öffnen – davon wird sich der Schweizer Finanzplatz auf Dauer nicht distanzieren können. Und dies wäre dann auch ein signifikanter Beschleuniger für unser Geschäftsmodell sowie für viele andere Fintechs.


Patrick Hunger stiess Anfang 2016 als Chefjurist zur Saxo Bank Schweiz und übernahm im September offiziell als Schweiz-Chef der inernational tätigen Saxo-Gruppe mit Sitz in Kopenhagen. Zuvor war Hunger viele Jahre für die Credit Suisse Trust tätig gewesen, zuletzt als General Counsel und Mitglied der Geschäftsleitung.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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