Noch immer sind die meisten Privatanleger Börsenmuffel. Auf dem digitalen Kanal lassen sie sich nun aber viel besser erreichen. Das deutsche Fondshaus DWS weiss auch schon wie.

Das sind Zahlen, die Vermögensverwalter zur Verzweiflung bringen: In Europa werden 7'000 Milliarden Euro zu Negativzinsen bei der Bank deponiert. 80 Prozent der Deutschen verfügen über keine Wertpapiere. Und in der Schweiz stehen der Nationalbank zufolge Bargeld und Einlagen von 792 Milliarden Franken Anlagefonds im Wert von 240 Milliarden Franken gegenüber.

Bei der kürzlich an die Börse gebrachten Deutsche-Bank-Fondstochter DWS hat man beschlossen, dem Missverhältnis nicht mehr länger zuzuschauen. Nun, da das Unternehmen mit dem IPO aus dem Schatten des Mutterkonzerns tritt, will man noch aktiver etwas dagegen tun. DWS-Europachef Thorsten Michalik (Bild unten) erklärte kürzlich vor einer Journalistenrunde, wie das geschehen soll.

Michalik 500

«Auch in der Schweiz denkbar»

Das Fondshaus will über den digitalen Kanal näher an den schwer fassbaren Privatkunden heranrücken. Bis an die Ladenkasse beim täglichen Shopping im Supermarkt etwa. Wo neben der Quengelware die Gutscheinkarten für Downloads bei iTunes von Apple und Google Play hängen, könnten sich bald auch solche für Fondsinvestments finden.

In Deutschland testet die DWS dazu schon Gutscheinkarten, die aber meist unter fremden Logo vertrieben werden. Für nur 50 Euro lassen sich damit Investments schenken – ein QR-Code auf der Rückseite (siehe Bild unten) lenkt den so Verwöhnten zum Fondshaus. Dort muss er sich dann allerdings erst einmal registrieren, bevor er zur Angebotspalette vorgelassen wird.

DWS 3 500

«Es ist durchaus denkbar, die QR-Codes mit den Fondsgutscheinen auch in der Schweiz zu lancieren», erklärt Michalik. «Wir wollen immer neue Vertriebswege erschliessen und wären hier gerne die ersten mit diesem Angebot.» Dazu müsste das Fondshaus aber zunächst die Voraussetzungen schaffen, gibt der Finanzmanager zu bedenken. So wäre etwa die notwendige Fondsplattform zu bauen – entweder selbst oder mit einem Partner.

Mit dem Käfer zum Kunden krabbeln

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