Boni von mehreren hundert Millionen Dollar wollte ein ehemaliger Credit-Suisse-Banker in den USA einfordern – doch ein Gericht hat nun zugunsten der Schweizer Grossbank entschieden. Warum?

Ein Bezirksrichter aus San Francisco hat die Klage gegen die Credit Suisse (CS) zurückgewiesen, wonach sie 300 Millionen Dollar an aufgeschobenen Bonuszahlungen an rund 200 ehemalige CS-Berater auszurichten habe, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» am Freitag berichtete.

Das Gericht begründete seinen Entscheid, dass die Klägerschaft an ein Abkommen gebunden sei, arbeitsrechtliche Streitigkeiten schiedsgerichtlich zu lösen, und zwar vor den dafür zuständigen Behörden in New York, hiess es weiter. Die CS begrüsste den Entscheid.

Opfer des Verkaufs 

Im Zentrum der Klage steht Christopher Laver. Er war 13 Jahre für die CS als Berater in Amerika tätig. Nach dem Verkauf des US-Private-Banking-Geschäfts (Brokerage) der CS an Wells Fargo im Herbst 2015, wechselte Laver zur Erzrivalin UBS.

Von dort aus strengte er zusammen mit weiteren ehemaligen CS-Kollegen eine Sammelklage über 300 Millionen Dollar gegen seine ehemalige Arbeitgeberin an. Dabei handelt es sich um aufgeschobene Bonus-Zahlungen, die ihnen das Schweizer Geldhaus ihrer Meinung nach noch schuldet. Laver argumentiert, dass er und andere weder gekündigt noch den Arbeitgeber gewechselt hätten. Sondern Opfer des Verkaufs an Wells Fargo geworden seien.

Die CS indes wirft den Klägern vor, auf doppelte Bezahlung aus zu sein – schliesslich seien sie bei ihrem neuen Arbeitgeber schon für die entgangenen Boni bei der CS entschädigt worden.

 

 

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