Der 200. Geburtstag von Alfred Escher soll mit einem Musical gefeiert werden. Doch die vom Schweizer Wirtschaftspionier gegründeten Konzerne haben dafür wenig Musikgehör.

«Escher – de König vo Züri»: So heisst das Musical, dass pünktlich zum Geburtstag von Alfred Escher am 20. Februar 2019 in der Limmatstadt über die Bühne gehen sollte.

Der Konjunktiv rührt daher, dass die Premiere noch nicht gesichert ist – erstaunlicherweise. Zürich verdankt dem Industriemagnaten viel von seinem Aufstieg zum wichtigsten Wirtschaftsstandort des Landes.

Gar noch tiefer in dessem Schuld stehen die heutigen Schweizer Vorzeigekonzerne Credit Suisse (CS), Swiss Life, Swiss Re und SBB: Die drei Finanzriesen gehen alle auf Gründungen Eschers zurück, während die Bundesbahnen ihm sein grösstes Werk, den Gotthardtunnel, verdanken.

Ein Schock für die Macher

200 Jahre nach der Geburt des Pioniers finden jene Firmen aber kein Musikgehör für den «König von Züri». Wie die «NZZ» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, hat sich die CS nach «langen Gesprächen» gegen eine Unterstützung des Musicals ausgesprochen. Für die Macher des Stücks sei das ein «Schock» gewesen, so das Blatt.

Auch die SBB, Swiss Life und Swiss Re planen keine einzelnen Projekte oder Initiativen rund ums Escher-Jubiläum. Wobei die Bundesbahnen grundsätzlich Bereitschaft fürs Vorhaben signalisierten.

Escher schon damals im Geldmangel

Jetzt liegt das Projekt auf Eis, bis im September der Kantonsrat über die Zusage von Mitteln aus dem Lotteriefonds entscheidet. Die Rede ist von einer halben Million Franken für das Muscial. Bis dahin wird aber die Vorlaufzeit für den Start im Februar sehr knapp.

Die Musical-Macher versuchen sich in Gleichmut. Escher habe es selber nicht immer leicht gehabt, Geld für seine Visionen aufzutreiben. Die CS-Vorläuferbank Schweizerische Kreditanstalt (SKA) habe er nur deshalb auf die Beine gestellt, weil ihm niemand bei der Realisierung des Gotthardtunnels habe helfen wollen.

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