Die UBS arbeite Tag und Nacht daran, eine andere Bank zu werden, sagt ihr Präsident Kaspar Villiger. Dennoch werde die Kritik lauter.

 

Bundesrat Villiger verteidigt die Boni-Zahlungen, auch wenn sie ihn zum Teil selber ärgern, wie er als Gastredner an der 121. Generalversammlung der Zentralschweizerischen Handelskammer in Luzern gestand. Auch er habe das Bonus-System akzeptieren müssen. «Wir haben ganze Teams und sehr viele Erträge verloren, weil unsere Leute abgeworben worden sind», sagte Villiger, ehemaliger Vizepräsident der Kammer.

Boni-Verbot kein Ausweg

Ein Verbot von Boni-Zahlungen für Banken unter Staatshilfe wäre der völlig falsche Weg aus der Misere. «Damit wäre die Bank dem Untergang geweiht, weil sie ohne Mitarbeiter nicht überleben kann», wird er in der Neuen Luzerner Zeitung zitiert.

Bonussteuer kostet Arbeitsplätze

Die Bonussteuer, wie sie nicht zuletzt vielen seiner FDP-Kollegen vorschwebt, sei keine brauchbare Alternative. Sie hätte unangenehme Konsequenzen für den Finanzplatz Schweiz: Damit würde man bloss Arbeitsplätze verlagern.

Ungewisse Folgen

Villiger warnte vor unüberlegten Schritten. Niemand könne mit Gewissheit sagen, welche Folgen eine Aufteilung der Grossbanken hätte. Er befürchtet, der politische Eifer könnte zu einem unübersichtlichen Flickenteppich von Regulierungen führen, womit gar nichts gewonnen wäre – ein Eigengoal aus der Sicht Villigers. Der UBS-Präsident wehrte sich auch gegen «Strafaktionen». Die UBS sei heute eine ganz andere Bank als vor einem Jahr – vor allem bilanzmässig nur noch halb so gross.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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