Die Credit Suisse steht im Fokus von Untersuchungen im Zusammenhang mit Krediten an den bankrotten afrikanischen Staat Mosambik. Bislang hat sich die Bank in dem Fall bedeckt gehalten.

Die Credit Suisse (CS) hat eine Umschuldung für den ostafrikanischen Staat Mosambik vorgeschlagen, wie das «Wall Street Journal» (Artikel bezahlpflichtig) schreibt.  Namentlich geht es um die Kredite, welche die CS zusammen mit der russischen VTB Gruppe vor rund fünf Jahren vergeben hat. Insgesamt waren es rund 2 Milliarden Dollar, von denen 500 Millionen Dollar verschwunden sind.

Mosambik, welches die Gelder in eine Thunfischfangflotte sowie in Infrastruktur zum Schutz der entdeckten Offshore-Gas-Vorkommen steckte, war 2017 pleite gegangen, nachdem das Land die Kredite nicht zurückzahlen konnte.

Zinszahlungen an die Wirtschaftsleistung knüpfen

Die CS spielte eine unrühmliche Rolle dabei: Sie hatte für Teile der gezahlten Kredite Anleihen mit einem Zins von 8,5 Prozent emittiert, den Investoren aber vorenthalten, dass sie an Mosambik weitere Kredite vergeben hatte. Offen ist auch die Frage, wie die CS aufgrund von Mosambik vorgestellten Geschäftsplänen dazukam, dem armen und strukturschwachen Land mehrere Kredite zu vergeben.

Die nun von der CS vorgeschlagene Umschuldung sieht Zinszahlungen für Mosambik vor, welche an die Wirtschaftsleistung des Landes geknüpft sind. Die CS handle im Auftrag von Institutionellen Investoren, welche die praktisch wertlos gewordenen Bonds halten, hiess es.

Von den Kapitalmärkten abgeschnitten

Mit dem Vorstoss wollten CS sowie VTB eine Art Strich unter die Vergangenheit ziehen.  Mosambik ist wegen seiner teils verheimlichten Schulden und der Staatspleite gegenwärtig von den internationalen Kapitalmärkten abgeschnitten. Auch der Internationale Währungsfonds und die Schweiz hatten ihre Finanzhilfe eingestellt. 

Im Land, das inzwischen eine neue Regierung hat, besteht aber dringender Investitionsbedarf, beispielsweise im Gesundheitssektor oder in der Infrastruktur für die Wasserversorgung. Mosambik hatte vorgeschlagen, die Rückzahlung der Schulden bis ins Jahr 2034 aufzuschieben. Doch die Gläubiger haben diesen Vorschlag zurückgewiesen.

Ein Sprecher der CS sagte, die Bank sei daran, eine tragbare Lösung zu entwicklen, welche die Anforderungen Mosambiks erfülle und den wirtschaftlichen Umständen entspreche.

Der Fall hat internationale Untersuchungen ausgelöst, so bei der SEC in New York, der FCA in Grossbritannien und auch bei der Schweizer Finma.

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