Die Online-Bank Strateo will in der Schweiz Swissquote vermehrt Konkurrenz machen. Dies versucht das Unternehmen mit einem Sparprodukt, welches auf den ersten Blick gratis ist. 

Die Online-Bank Strateo gibt es in der Schweiz schon seit 2009. Damals noch unter dem Namen der belgischen Mutter Keytrade positionierte sich das Institut mit Niederlassung in Genf Anfangs vor allem bei Expats und unabhängigen Vermögensverwaltern. 

Seit 2014 versucht die Bank, welche seit 2016 Teil der französischen Crédit Mutuel Arkéa ist, vermehrt auch Schweizer anzusprechen. Über den Preis allein ist bei diesen allerdings nichts zu erreichen, erklärt Karim Yakhloufi, welcher für die Geschäftsentwicklung der Genfer Strateo verantwortlich ist. 

«Es hat in der Schweiz keinen Sinn, nur am billigsten zu sein», sagt er im Gespräch mit finews.ch. «Wo wir wirklich einen Fokus setzen, ist beim Service. Handel, Trading ist ja heute keine Hexerei mehr.»

Steiles Wachstum

Laut Yakhloufi war dieser Dienstleistungs-Fokus erfolgreich. Seit 2014 habe Strateo jährlich ein Wachstum von 20 Prozent verzeichnet. Über die Kundenzahl in der Schweiz wollte er allerdings keine genaue Auskunft geben, er sagte lediglich, es handle sich um eine fünfstellige Zahl. 

Die Keytrade-Gruppe, welche neben der Schweiz auch in Luxemburg eine Niederlassung hat, verwaltet global etwa 25 Milliarden Euro für 300'000 Kunden. Zum Vergleich: Swissquote hatte Ende 2018 auf 329,100 Konten knapp 23 Milliarden Franken. 

Kein Robo

Obwohl der Konkurrent hierzulande deutlich grösser und vor allem bekannter ist, sieht Strateo Swissquote als «grossen Mitbewerber». Der intensive Wettbewerb sei für die Kunden ein Vorteil, sagt Business-Development-Manager Yakhloufi, denn dadurch würden die Standards erhöht. 

Um über reine Handelskunden hinaus Gelder zu gewinnen, setzt Strateo nun auf eine Anlagelösung. Bereits ab 25 Franken könne man dort in einen Korb von Fonds investieren, die Gewichtung hänge von der gewählten Risikopräferenz ab. 

Ertrag dank Retrozessionen

Die fehlende Verwaltungs- und Handelsgebühr gleicht die Bank dabei über Retrozessionen aus. Ausserdem sind die Fonds aktiv verwaltet, die Gebühren sind dementsprechend relativ hoch. 

Mit diesem Produkt will die Bank, welche mit Joffray Guiavarch seit Februar dieses Jahres einen neuen Chef in der Schweiz hat, auch künftig jährlich um 20 Prozent wachsen. 

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