Eine Grossübernahme platzte, weil ein UBS-Banker die SMS eines Sitznachbarn im Zug mitlas. Ein Verstoss gegen die Insider-Regelung? Jedenfalls hat die UBS in Frankreich noch ein Problem.

Die UBS soll in Frankreich eine Million Euro Strafe zahlen, weil sie einen Insidertipp für eigene Zwecke genutzt haben soll. Diese Strafe fordert ein Mitarbeiter der französischen Finanzaufsichtsbehörde AMF, wie es in einem Bericht der Nachrichtenagentur «Bloomberg» heisst. Als ob die Schweizer Grossbank in Frankreich nicht schon genug Probleme hätte, sie steckt in einem Berufungsverfahren wegen einer Strafzahlung von 4,5 Milliarden Euro, nun also auch noch dies.

Der Fall geht auf eine Zugfahrt von London nach Paris im Jahre 2014 zurück. Im Abteil sassen zwei Banker, die einander nicht kannten. Ein Investmentbanker von Lazard und ein Angestellter der UBS.

Bruchstückhafte Informationen geben ein Ganzes

Dieser bemerkte, wie der Lazard-Banker wild auf mehreren Mobiltelefonen herum tippte und Nachrichten erhielt, in denen es um Xavier Niel ging, den französischen Mobilfunkunternehmer, und ganz offensichtlich um einen Milliardendeal.

Der UBS-Banker kontaktierte mit diesen bruchstückhaften Informationen einen Kollegen in der Bank – und der setzte das Puzzle zusammen: Niel plante mit seiner Gesellschaft Iliad die Übernahme des US-Anbieters T-Mobile US. Fieberhaft stellte der zweite UBS-Banker nun ein Team zusammen, um ein Finanzierungsangebot für Iliad zu unterbreiten.

Der Chairman handelte auch als Insider

Die AMF sagte nun: das war illegal. Die Geschäftsaktion der UBS habe auf einem unrechtmässigen Insidertipp basiert. Der anonymisierte «UBS-Banker Nummer 1» solle 45'000 Euro Strafe zahlen, der «UBS-Banker 2» 400'000 Euro und die Bank selber 1 Million Euro. Ein Entscheid soll in den nächsten zwei Wochen fallen.

Der Fall kam überhaupt erst ans Licht, weil die AMF gegen Iliad-Chairman Maxime Lombardini wegen Insiderhandel ermittelte. Er soll Iliad-Aktien verkauft haben, bevor Niel ein Kaufangebot über 15 Milliarden Dollar für eine Mehrheitsbeteiligung an T-Mobile US lancierte.

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