Der wegen einer unglücklichen Bemerkung über China suspendierte Chefökonom Paul Donovan kehrt bei der UBS auf seinen Posten zurück. Nun wird sich zeigen, ob genügend Gras übers Swinegate gewachsen ist.

Paul Donovan, der Chefökonom der UBS-Vermögensverwaltung, darf auf seinen alten Posten zurückkehren. Gegenüber der britischen Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) bestätigte die Schweizer Grossbank, dass der Volkswirtschaftler am (heutigen) Mittwoch seine Arbeit wieder aufnehme.

Dies, nachdem Donovan nach einer unglücklichen Bemerkung über die Auswirkungen einer grassierenden Schweinekrankheit in China vergangenen Juni suspendiert worden war. Wie auch finews.ch berichtete, hatten die Äusserung in der Volksrepublik einen Sturm der Entrüstung ausgelöst und die UBS am Ende auch Geschäft im für die Bank überaus wichtigen Markt gekostet.

Lange Zeit war deshalb unklar, ob Donovan, der sich im Juni noch in aller Form entschuldigt hatte, überhaupt auf seinen Posten zurückkehrt.

Kultur-Training für UBSler

Laut dem Zeitungsbericht ist seine Arbeitgeberin aber in einer internen Untersuchung zum Schluss gekommen, dass die Verdienste des Experten, der seit 1992 für die Bank arbeitet, den Fauxpas aufwiegen. Ebenfalls hat die UBS ein spezielles Training lanciert, um Mitarbeitende auf kulturelle Vorurteile zu sensibilisieren, wie es weiter hiess.

Ob dies ausreicht, um China zu beschwichtigen, muss sich noch weisen – dort hatte etwa die Chinese Securities Association in Hongkong klipp und klar den Rücktritt des Ökonomen gefordert. Im Reich der Mitte werden die Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der kommunistischen Revolution derzeit von Protesten in Hongkong überschattet, und der Handelszwist mit den USA ist weiter ungelöst.

Entsprechend blank dürften die Nerven gegenüber vermeintlichen Provokationen aus dem Westen liegen.

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