Die amerikanische Popsängerin Taylor Swift hat ein Problem mit Songrechten und einem Auftritt, der immer näher rückt. Ist da ein mächtiges Private-Equity-Haus die Lösung?

Ausserhalb der Finanzwelt geniessen Private-Equity-Firmen nicht unbedingt den besten Ruf. Sie werden schon mal als «Heuschrecken» und als Ausgeburt des nimmersatten Wallstreet-Kapitalismus an den Pranger gestellt.

Umso mehr verwundert es, wenn eine Popsängerin an die sanfte Seite einer Grösse in diesem Business appeliert: Taylor Swift, mit 200 Millionen verkauften Tonträgern eine der erfolgreichsten Musikerinnen aller Zeiten, hat die amerikanische Carlyle Gruppe um Hilfe gebeten.

Denn Swift, die sich mit nur 29 Jahren ein eigenes kleines Imperium aufgebaut hat, sieht sich vor einem Problem. Sie liegt in einem schweren Streit mit ihrem einstigen Musik-Label und sieht obendrein ihren Auftritt an den American Music Awards vom 24. November gefährdet. Dort soll Swift aller Erwartung nach zur «Künstlerin des Jahrzehnts» ernannt werden.

Ehrentitel in Gefahr

Doch der Ehrentitel ist in Gefahr, wie Swift sagt, und das kommt so: Die Rechte an ihren grössten Hits, darunter das Lied «Shake It Off» (siehe Video unten), liegen bei Big Machine Records, die wiederum letzten Juni vom US-Medienhaus Ithaca aufgekauft wurden. Laut Taylor verbieten ihr die neuen Eigentümer nun, die Songs frei zu verwenden – was natürlich an einer Gala wie den American Music Awards höchst ungünstig wäre.

Nicht hilfreich ist dabei, dass Ithaca-Chef Scott Borchetta und Swift sich mittlerweile eine Streit liefern, in der keine Seite der andern etwas schuldig bleibt. Ithaca wehrte sich, es gebe keine Auftritts-Sperre für Swift, hingegen schulde die Künstlerin der Inhaberin der Songrechte noch 7 Millionen Dollar.

Ganz und gar nicht hilflos hat der Popstar via Social Media ihre riesige Fan-Basis mobilisiert und Borchetta & Co. auf den Hals gehetzt, wobei sie auch Kontaktdaten publik machte. Und Swift eskalierte den Streit weiter, zu Carlyle. Der Private-Equity-Riese soll zu ihren Gunsten intervenieren, sponserte er doch die Übernahme von Big Machine Records und ist auch Aktionär von Borchettas Ithaca.

Schon Apple in die Knie gezwungen

Carlyle schweigt sich dazu aus, wie unter anderem das Finanzportal «Institutional Investor» berichtete. Wenig Freude dürfte die Heuschrecke aber daran haben, dass sie mittlerweile von Swift-Fans ebenfalls mit Social-Media-Kommentaren eingedeckt wird.

Nun muss sich zeigen, ob die Künstlerin auch dieses Kräftemessen für sich entscheidet. 2015 knickte Apple nach einer Kampagne Swifts ein und entschädigte die Künstlerin für Songs, welche der Internet-Riese zuvor gratis auf seinem Streaming-Dienst Apple Music aufgeschaltet hatte.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.59%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.59%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.2%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.07%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel