Bei der anstehenden Bankenregulierung wollen auch die grossen Schweizer Finanzinstitute das Sagen haben und suchen dafür nach Personal.

In den kommenden Monaten debattiert das Schweizer Parlament über eine stärkere Regulierung des Bankensektors. Dass dies vor allem den Grossbanken ein Dorn im Auge ist, ist ein offenes Geheimnis. Daher sorgen sich diese nun um eine grössere Einflussnahme in Bundesbern.

So sucht die UBS gemäss ihrer jüngsten Stellenanzeige in der «NZZ» vom vergangenen Samstag eine «erfahrene und motivierte Persönlichkeit». Diese soll zudem über Beziehungen in der Politik und dort über ein ausgeprägtes Netzwerk verfügen.

UBS spielt mit offenen Karten

Zu den Anforderungen an künftige Mitarbeiter im UBS-Politbüro gehören auch ausgeprägte Kenntnisse der Schweizer Politlandschaft. Die Stellenausschreibung richtet sich daher an Journalisten sowie Mitarbeiter von Parteisekretariaten, von Verbänden und in der Verwaltung.

Für die UBS ist die Erweiterung ihres Polit-Teams kein grosses Geheimnis. «Wir haben nichts zu verstecken und schreiben deshalb die Stelle öffentlich aus», sagt Pressesprecher Serge Steiner gegenüber dem Online-Portal «a-z.ch».

Ansehen soll wiederhergestellt werden

Der Bank geht es wohl neben der Mitsprache bei den künftigen Bankenregulierung auch um die Aufbesserung ihres Images. Um dieses in der breiten Öffentlichkeit zu erreichen, hat die Bank eine neue weltweite Werbekampagne lanciert und einen Sponsoring-Vertrag mit der Formel-1 abgeschlossen.

Mit der Anstellung eines Lobbyisten soll nun wohl auch das Ansehen der Grossbank bei den Politikern wieder aufpoliert werden. Dass dieses Ansehen von oberster Priorität ist, zeigt die Tatsache, dass die Lobby-Abteilung «Group Governmental Affairs»» direkt an den obersten Chef der Bank, Oswald Grübel, rapportiert.

Auch die Credit Suisse ist aktiv

Nicht nur die UBS, auch die Credit Suisse bemüht sich um die Anstellung eines Polit-Beraters, schreibt «a-z.ch» und auch Recherchen von finews.ch ergeben haben. Hierfür hat die Grossbank intern Inserate geschaltet und darüber hinaus offenbar auch ein Headhunter-Büro angestellt, welches versucht, Journalisten anzuwerben.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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